Skype-Gründer klagen eBay
Urheberrechtsstreit bringt Probleme für geplanten Verkauf
Der Internet-Telefondienst Skype ist laut US-Medien von seinen Gründern wegen eines Technologiestreits geklagt worden. Dem Online-Auktionshaus eBay drohen damit Schwierigkeiten beim eben erst verkündeten Verkauf der Skype-Mehrheit an eine Investorengruppe.
Die zwei skandinavischen Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis hätten über ihre heutige Firma Joltid am Mittwoch vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen Skype eingereicht, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ") im Internet. Sie bezifferten ihren täglichen Schaden aufgrund der Verletzung des Urheberrechts durch Skype auf mehr als 75 Millionen Dollar (51 Mio. Euro).
Verkauf erfolgt wie geplant
Joltid wirft dem Auktionshaus vor, die Peer-to-Peer-Technologie global index, die ein wesentlicher Bestandteil von Skype ist, ohne ihr Einverständnis zu nutzen. EBay, das sich mit Joltid bereits mehrere juristische Auseinandersetzungen über Technologiediebstahl und Lizenzvereinbarungen geliefert hat, bezeichnete die Klage in der Nacht auf Donnerstag als grundlos. Der Konzern gehe weiter davon aus, den Verkauf der Skype-Mehrheit für 1,9 Milliarden Dollar im vierten Quartal abzuschließen, so eBay.
Anfang des Monats hatte eBay bekanntgegeben, 65 Prozent von Skype für rund 1,9 Milliarden Dollar in bar zu verkaufen. Insgesamt wird Skype dabei mit 2,75 Milliarden Dollar bewertet. Für eBay ist es daher ein Verlustgeschäft: Der Internet-Konzern hatte Skype im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden Dollar den zwei Gründern abgekauft, der Endpreis kletterte später durch Boni auf über drei Milliarden Dollar.
(dpa/Reuters)