Neue Klage von Skype-Gründern
Ehemaliger Joost-Chef soll Insiderwissen für Kauf genutzt haben
Die Gründer des Internet-Telefoniedienstes Skype haben im Namen ihrer Firmen Joltid und Joost eine weitere Klage eingebracht, die den Verkauf der Skype-Mehrheit durch eBay an eine Investorengruppe gefährden könnte.
Niklas Zennström und Janus Friis werfen dem früheren Joost-Chef Mike Volpi vor, Informationen über die von Zennströms und Friis' Firma Joltid an Skype lizenzierte Peer-to-Peer-Technologie für die Weiterleitung von Anrufen im Netz beim Einfädeln des Deals genutzt zu haben. Zudem habe er trotz mehrmaliger Aufforderung durch Joost einen Computer und vertrauliche Dokumente nicht zurückgegeben.
Volpi ist Teil der privaten Investorengruppe Index Ventures, die 65 Prozent von Skype übernehmen will. Er war bis Juli Chef von Joost, blieb aber bis vor kurzem Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Weitere Klage gegen Skype
Zennström und Friis hatten über Joltid vor wenigen Tagen bereits eine Copyright-Klage direkt gegen Skype eingereicht. Sie werfen Skype vor, ihre Peer-to-Peer-Technologie global index widerrechtlich zu nutzen. Sie bezifferten darin ihren täglichen Schaden aufgrund der Verletzung des Urheberrechts durch Skype auf mehr als 75 Millionen Dollar (51 Mio. Euro). In der neuen Klage werden die Rückgabe vertraulicher Dokumente und ein nicht bezifferter Schadenersatz gefordert.
2005 verkauften Zennström und Friis Skype für 2,6 Milliarden Dollar in bar sowie Aktien an eBay, behielten dabei aber die Rechte an global index. Sie wollten Skype selbst zurückkaufen.
(AP)