Recyclingprobleme durch RFID-Chips

MÜLL
22.09.2009

Deutsches Umweltbundesamt warnt

Die zunehmende Zahl von Funkchips auf Produkten aller Art könnte nach Einschätzung des deutschen Umweltbundesamts (UBA) in einigen Jahren zu Problemen beim Müllrecycling führen. Durch die sprunghaft wachsende Menge von RFID-Chips gerieten ohne Vorsorge bereits in den nächsten Jahren so viele Störstoffe in den Abfall, so dass das für das Recycling kritisch werde, erklärte das UBA am Dienstag.

Menge an "Störstoffen" drastisch erhöht

Derzeit würden deutschlandweit rund 86 Millionen Chips verwendet und meist mit dem Restmüll entsorgt, was für die Recyclingsysteme unproblematisch sei, heißt es weiter. Ein für das UBA erarbeitetes Szenario jedoch geht für 2020 von mehr als 23 Milliarden Funkchips aus, womit sich die Menge von "Störstoffen" wie Kupfer, Aluminium und Silber im Recycling von sieben Tonnen im Jahr 2007 auf 770 Tonnen drastisch erhöhen würde.

Als Beispiel für mögliche Probleme durch die Funkchips nennt die Behörde das Miteinschmelzen von Aluminium und Silizium aus RFID-Chips beim Altglasrecycling: Hierdurch könnte sich das Glas verfärben und sogar weniger bruchfest werden.

Forderung nach ökologischen Chips

Das UBA fordert daher, dass die RFID-Chips "auf jeden Fall ökologischer werden" sollten. Metallfreie Varianten böten sich ebenso an wie besser ablösbare - diese könnten demnach zum Beispiel auf Papierbanderolen an Flaschen statt direkt am Glas angebracht werden.

Wenn es der Recyclingindustrie nicht gelinge, die Funkchips von den Verpackungen zu entfernen und separat aufzubereiten, könnten der Volkswirtschaft allein Metalle im Wert von etwa 40 Millionen Euro im Jahr verloren gehen.

Mehr zum Thema:

(AFP)