Mit Nachtsichtgeräten gegen Filmpiraten
Um zu verhindern, dass der neueste Disney-Animationsfilm "Finding Nemo" [Pixar Films] von Premierengästen illegal im Kino mitgefilmt wird, hat Disney Pictures ein Security-Unternehmen angeheuert, das die Besucher des Filmes vor und während der Vorstellung genau im Auge behalten soll.
Bereits vor Betreten des Kinosaals müssen sich die Zuschauer strengsten Sicherheitschecks unterziehen. Zu diesem Zweck werden Metalldetektoren eingesetzt, die etwaige mitgebrachte Digitalkameras aufspüren sollen.
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen scheinen die Filmstudios die Piraterie nicht effektiv einschränken zu können. Dies zeigte sich unlängst am Beispiel des neuen Blockbusters "Matrix Reloadad", der nur knapp zwei Wochen nach dem Kinostart schon in hochwertiger Qualität im Widescreen-Format und mit Surround-Sound über die Tauschbörse BitTorrent angeboten wurde.
Hochwertige Matrix-Kopien im InternetAlle 25 Minuten wird patrouilliert
Im Kinosaal selbst soll das Sicherheitspersonal weiters in 25-Minuten-Schichten mit speziellen Nachtsichtgeräten patrouillieren, und so mögliche von Videokameras stammende Lichtquellen entlarven.
Sicherheitsbeauftragter Robert Kendrick erklärt: "Diese Brillen verstärken das Licht und bringen das Bild zum Leuchten."
Derartige Vorkehrungen sind auch bei Vorführungen des Studios Warner Brothers und 20th Century Fox bereits üblich.
Neue Technologie macht Mitfilmen unmöglich
Das US-Unternehmen Cinea arbeitet derzeit an einem System,
welches das Lichtniveau von digital abgespielten Filmen ständig
verändern soll. Das unaufhörliche Flackern bleibt vom Publikum
unbemerkt, macht aber jeglichen Versuch des Mitfilmens mit
Digitalkameras zu Nichte.
Drei bis vier Mrd. USD Verlust jährlich
Auf die Preview-Tickets für "Finding Nemo" hat Disney Pictures außerdem eine rechtliche Warnung in Bezug auf die illegale Aufzeichnung des Films drucken lassen.
Die Kinobesucher werden darauf hingewiesen, dass ihnen der Eintritt verweigert wird, sollte eine Videoausrüstung bei ihnen gefunden werden, bei Verwendung werde dieselbe sogar konfisziert.
"Wir verlieren trotz strenger Anti-Piraterie-Maßnahmen der Filmindustrie zwischen drei und vier Mrd. USD jährlich durch dieses Problem", sagt Rich Taylor, Sprecher der Motion Picture Association of America [MPAA], die Hollywoods größte Studios wie Disney und Fox vertritt.