F: Prozess gegen Google Book Search startet
Verlage und Schriftsteller klagen
Auf Klage französischer Verlage steht das US-Internet-Unternehmen Google in Paris ab Donnerstag wegen der Digitalisierung von Büchern vor Gericht. In dem Verfahren vor dem Pariser Landgericht wird Google Fälschung vorgeworfen, weil der Konzern ohne Genehmigung Bücher elektronisch vervielfältigt haben soll. Vor Gericht gezogen sind der französische Verband SNE, der 530 Verlage vertritt, und der Schriftstellerverband SGDL.
Scannen ohne Genehmigung
Google hatte 2005 mit der Digitalisierung von Büchern begonnen, um im Internet eine weltweit zugängliche Großbibliothek bereitzustellen. Die Vereinbarung zwischen Google und US-Autorenverbänden sowie Verlagen von Oktober vergangenen Jahres sieht vor, dass Google gegen Zahlung von 125 Millionen Dollar das Recht erhält, Millionen Bücher von Universitäten und Büchereien einzuscannen und ins Netz zu stellen.
Die Einigung umfasst auch urheberrechtlich geschützte Bücher, die über ein neu einzurichtendes System verkauft werden sollen. Weiterhin soll eine Schiedsstelle eingerichtet werden, die Copyright-Fragen auch zu verwaisten Werken klärt und Tantiemen weiterleitet.
In den USA hatte vergangene Woche das Justizministerium Einspruch gegen eine Einigung von Google mit den Verleger- und Autorenverbänden eingelegt. Die für Anfang Oktober geplante Anhörung wird nun aufgeschoben, um Zeit für weitere Gespräche zu haben. Ein neuer Termin für die Anhörung ist noch nicht bekanntgegeben worden.
(APA/AFP/dpa/futurezone)