US-Regierung will Zügel bei ICANN locker lassen
"Economist": Neue Vereinbarung tritt am Dienstag in Kraft
Wie das britische Wirtschaftsmagazin "The Economist" in Erfahrung gebracht haben will, soll der Vertrag, der die Internet-Adressverwaltung (ICANN) unter Aufsicht des US-Handelsministeriums gestellt hatte, durch eine neue Vereinbarung unter dem Titel "Affirmation of Commitments" gestellt werden. Das alte Abkommen wird am 30. September 2009 auslaufen, das neue werde am Dienstag, dem 29. September, in Kraft treten, so das Blatt. Im Gegensatz zur alten Regelung werde die neue kein Ablaufdatum haben.
Internationale Aufsichtsgremien
Genaue Details dazu veröffentlichte der "Economist" auch nicht, aber das neue Abkommen soll nur vier Seiten umfassen, dabei überraschend wenig detailliert sein und die ICANN weitestgehend in die Freiheit entlassen. Die Organisation ist ohnehin noch über einen zweiten Vertrag - jenen über die ICANN-Unterorganisation IANA, der auch das Management der DNS-Root regelt - an die US-Aufsicht gebunden, der erst 2011 auslaufen wird.
Die "Affirmation" regelt die Aufsicht über vier Bereiche, nämlich über den Wettbewerb zwischen generischen Top-Level-Domains wie .com und .net, die Handhabung der Whois-Daten sowie die Bereiche Netzwerksicherheit und Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Die Aufsichtsfunktion soll von international besetzten Gremien ausgeübt werden, denen auch Regierungsvertreter angehören sollen. Damit wollen die USA beispielsweise Indien, China und die EU beruhigen, die stets mehr Einfluss auf die Internet-Adressverwaltung haben wollten.