Feinschliff für GPS
EU-Navigationsdienst EGNOS nimmt Betrieb auf
Die EU-Kommission hat am Donnerstag die Aufnahme des offenen Betriebs ihres Navigationsergänzungsdienstes EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) bekanntgegeben. Der Dienst verbessert die Genauigkeit der Satellitennavigation. Die Ortungsgenauigkeit derzeitiger GPS-Signale werde von etwa zehn Metern auf zwei Meter verringert, hieß es in einer Aussendung der EU-Kommission.
Offener Dienst
Der offene Dienst ist allen Nutzern in Europa mit GPS/SBAS-kompatiblen Empfangsgeräten kostenlos zugänglich. Die Einsatzmöglichkeiten von EGNOS reichen von der Positionsbestimmung mit Mobiltelefonen bis hin zu Verkehrstelematik-Anwendungen und Blindenführungssystemen. Ein sicherheitskritischer EGNOS-Dienst zur Flugsicherung soll laut EU-Kommission Mitte 2010 einsatzbereit sein.
Galileo-Vorläufer
EGNOS deckt laut EU-Kommission fast alle europäischen Staaten ab und umfasst drei Transponder an Bord gestationärer Satelliten und ein Bodennetz von 40 Ortungsstationen und vier Kontrollzentren.
Der Dienst gilt als Vorläufer des globalen Satellitennavigationssystems Galileo, das derzeit von der EU entwickelt wird. Österreich beteiligte sich über das Wahlprogramm ARTES-9 der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) am Aufbau von EGNOS.