Satellit der deutschen Bundeswehr gestartet
Preis für Satsystem: eine Milliarde Euro
Der erste eigene Kommunikationssatellit der deutschen Bundeswehr ist von Französisch-Guyana aus ins All gebracht worden. Die Trägerrakete Ariane mit dem knapp 2,5 Tonnen schweren Satelliten namens SatcomBw-1 an Bord hob in der Nacht auf Freitag kurz vor Mitternacht MESZ vom Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika ab. Gut eine halbe Stunde später wurde er im All ausgesetzt.
Ein zweiter Satellit, SatcomBw-2, soll bis Mitte nächsten Jahres folgen. Mit dem Projekt will sich die Bundeswehr von kommerziellen Anbietern unabhängig machen. Im Laufe des Jahres 2010 soll das Gesamtsystem einsatzbereit sein und in die Zuständigkeit der Streitkräftebasis übergehen.
Bandbreite muss zugekauft werden
Rund 30 Ingenieure und Wissenschaftler beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München kümmern sich rund um die Uhr um den Betrieb der beiden Bundeswehrsatelliten. Sie sollen ein Gebiet von Amerika nach Ostasien abdecken. Unter anderem für die Kommunikation der Truppen auf dem Balkan, in Afrika und in Afghanistan mit dem Hauptquartier in Potsdam.
Bisher wurden Kapazitäten kommerzieller Anbieter eingekauft. Das wird allerdings nach Bundeswehrangaben weiter notwendig sein. Die Gesamtkosten für Bau, Start und Betrieb der beiden Satelliten, die 15 Jahre nutzbar sein sollen, liegen nach Angaben der für den Start verantwortlichen EADS-Raumfahrttochter Astrium bei einer Milliarde Euro.
(dpa)