Microsoft fährt ab sofort bei Ford mit

07.01.2007

Nicht genug mit der Vorherrschaft auf PCs und Notebooks, Next-Generation-Spielkonsolen und einem Stück des Smartphone-Kuchens - Microsoft will nun auch den Automobilsektor dominieren. Ein Markt von 600 Millionen Fahrzeugen weltweit soll multimedial erobert werden.

In Kooperation mit dem US-Autokonzern Ford und führt der Softwarekonzern nun ein Unterhaltungs- und Kommunikationssystem für das Auto ein, mit dem Fahrzeuge dem PC an Konnektivität um nichts mehr nachstehen sollen. Autofahrer können damit E-Mails empfangen, Musik herunterladen und Anrufe tätigen.

USB im Handschuhfach

Das nun vorgestellte Onboard-Computersystem Sync ermöglicht via Bluetooth, Anrufe auf Zuruf bzw. mittels Tasten am Lenkrad zu tätigen. Kurzmitteilungen werden dem Fahrer vorgelesen, gängige Abkürzungen wie "LOL" [laugh out loud] werden vom System erkannt und entsprechend wiedergegeben.

Ein Anschluss für MP3-Player [inklusive Apples iPod] ist vorhanden, Musiktitel können ebenfalls via Sprachbefehl im Fahrzeug abgespielt werden.

Das System wurde zum Start der bereits zum 100. Mal stattfindenden größten Automesse der USA, der North American International Auto Show [NAIAS bzw. Detroit Motor Show], sowie der Consumer Electronics Show in Las Vegas offiziell präsentiert.

Ab 2008 in zwölf Ford-Modellen

Softwareseitig kommt dabei Windows Automotive, das speziell für den Automobilbereich entwickelt wurde, zum Einsatz. Es basiert auf Windows CE.

Sync wird ab nächstem Jahr serienmäßig in zwölf US-Modelle von Ford integriert, darunter Focus, Fusion, Five Hundred, Edge, Freestyle, Explorer, Sport Trac, Mercury Milan, Montego und Lincoln MKZ. In weiterer Zukunft will Ford all seine Ford-, Lincoln- und Mercury-Wagen mit dem neuen System ausstatten.

Bis Ende 2008 soll das System vorerst bei Ford zum Einsatz kommen, ob und welche anderen Hersteller nachziehen, gab Microsoft bisher nicht bekannt.

Blue & Me bei Fiat

Microsoft ist bereits früher eine Kooperation mit dem italienischen Traditionsunternehmen Fiat über ein Onboard-Kommunikationssystem namens Blue & Me eingegangen. Ausgestattet damit sind der Grande Punto, Alfa Romeo 159, Alfa Romeo Spider und Alfa Romeo Brera.

~ Link: Details zu Blue & Me (mailto:http://www.fiat.de/cgi-bin/pbrand.dll/FIAT_GERMANY/news/news.jsp?BV_SessionID=@@@@0133933342.1168173650@@@@&BV_EngineID=cccfaddjkjeklddcefecejgdfiidgnm.0&contentOID=1074082854) ~

Der Ford-Konzern kämpft derzeit mit gewaltigen Verlusten und Absatzproblemen und hofft, mit der Vernetzung die Attraktivität seiner Autos zu steigern.

Neben der totalen Vernetzung im Auto sind vor allem Alternativantriebe wie etwa Wasserstoff-, Elektro- und Hybridtechniken ein großes Thema der Branche.

Aus dem Silicon Valley und nicht aus Detroit kommt etwa das schnittige Elektroauto Tesla Roadster, in dessen Entwicklung Google, eBay und Co. investiert haben.

Elektroauto mit Coolness-Faktor

Von null auf hundert Stundenkilometer in vier Sekunden, 240 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von rund 220 km/h - alles auf Basis von speziellen Lithium-Ionen-Akkus.

(Reuters)