Suizidserie: France Telecom feuert Vizechef
Konsequenzen für Nummer zwei im Konzern
Nach seiner Serie von Selbstmorden hat die Nummer zwei des französischen Telekomkonzerns France Telecom ihren Posten räumen müssen. Der für das Frankreich-Geschäft zuständige stellvertretende Generaldirektor Louis-Pierre Wenes werde ab sofort durch Stephane Richard ersetzt, der ab 2011 ohnehin die Führung des ehemaligen Monopolisten übernehmen soll, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Die France-Telecom-Führung steht unter Druck, nachdem sich im Konzern in den vergangenen 18 Monaten 24 Mitarbeiter das Leben genommen haben. Gewerkschaften machen dafür den rasanten Umbau der Firma verantwortlich, der zahlreiche Versetzungen von Beschäftigten nach sich zieht.
Wenes als Hauptverantwortlicher
Wenes, der sich einen Namen als "Kostenkiller" gemacht hat, wird von den Arbeitnehmervertretern als Hauptverantwortlicher für das verschlechterte Klima im Konzern gesehen. Noch im September hatte er den Gewerkschaften vorgeworfen, die Suizidserie in den Medien für ihre Zwecke auszunutzen. "Man lässt die Toten sprechen", sagte er dem Magazin "Nouvel Observateur".
Es handle sich um eine "monströse Manipulation". Wenes' Nachfolger Richard war im Mai zum Nachfolger von Konzernchef Didier Lombard bestimmt worden. Er war Büroleiter von Wirtschaftsministerin Christine Lagarde. France Telecom als drittgrößter europäischer Telekommunikationsanbieter wird noch zu knapp 27 Prozent vom Staat gehalten.
(AFP)