Suizidserie: Streik bei France Telecom
Mindestens 15 Prozent der Mitarbeiter im Ausstand
Nach einer Serie von Suiziden bei Mitarbeitern haben Beschäftigte von France Telecom am Dienstag mit einem Streik gegen die Verschärfung der Arbeitsbedingungen protestiert. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich daran 30 bis 40 Prozent der Mitarbeiter, das Unternehmen sprach von 15 Prozent streikenden Mitarbeitern.
In den vergangenen 18 Monaten hatten sich über 20 Mitarbeiter von France Telecom das Leben genommen. Die Gewerkschaften werten das als Ergebnis der unmenschlichen Arbeitsbedingungen und des Programms "time to move" zum schnellen Stellenwechsel. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern 22.000 Stellen gestrichen.
"Soziale Erneuerung" nach Sparkurs
Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte Konzernchef Didier Lombard ins Ministerium zitiert und zur Unterstützung der Mitarbeiter aufgerufen. Der für seinen harten Sparkus bekannte Vizechef des Unternehmens, Louis-Pierre Wenes, wurde am Montag auf Druck der Gewerkschaften entlassen.
Zu seinem Nachfolger wurde am Montag Lagardes früherer Kabinettsdirektor Stephane Richard ernannt. Richard erklärte am Dienstag, die Suizidserie habe ihn erschüttert. Er versprach eine "soziale Erneuerung, die das Unternehmen nötig" habe.
(dpa)