Ballmer dämpft Erwartungen der IT-Industrie
Nur geringer Anstieg der PC-Nachfrage durch Windows 7
Microsoft-Chef Steve Ballmer hat die Hoffnungen der Computerindustrie auf einen Nachfrageschub nach Rechnern durch das neue Betriebssystem Windows 7 gedämpft. "Es wird sicher einen leichten Anstieg bei der PC-Nachfrage geben, aber der wird sicherlich nicht riesig sein", sagte Ballmer am Mittwoch in München.
Die Firmen würden ihre IT-Budgets, die zumeist Ende des vergangenen Jahres - auf dem Höhepunkt der Finanzkrise - festgelegt wurden, für 2009 wohl nicht mehr aufstocken. Im Privatkundenbereich, wo Microsoft neue Betriebssysteme in der Regel mit neuen Rechnern verkauft, sehe das anders aus.
Langsame Erholung
Nach Ballmers Einschätzung wird sich die gesamte IT-Industrie in den kommenden Jahren nur langsam erholen. "Die Branche wird zum Wachstum zurückkehren, aber sie wird nicht sprunghaft das Niveau von vor der Krise erreichen", sagte er.
Die Hersteller von Desktops, Notebooks und Servern setzten große Stücke auf das neue Microsoft-Betriebssystem, da viele Firmen auf die Einführung der Vorgängerversion Vista verzichtet hatten. Vista stellte technisch hohe Ansprüche an die Computer und galt zudem als schwerfällig und überfrachtet.
Mehr Vista, weniger Windows 7
Ballmer wies auch auf eine Studie des Marktforschungsinstituts IDC hin, wonach bis Ende nächsten Jahres 177 Millionen Lizenzen von Windows 7 verkauft werden könnten. Von Windows Vista wurden laut Microsoft weltweit 180 Millionen Lizenzen verkauft. Das sind aber zum größten Teil die Vista-Lizenzen auf vorinstallierten Computern, die in den vergangenen zwei Jahren an Privatanwender verkauft wurden.
Auch Marktforscher Gartner bremste in einer Prognose Ende September die Erwartungen an das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 7. Händler sollten die Nachfrage in der ersten Zeit nach dem Marktstart am 22. Oktober nicht überschätzen, hieß es.
(Reuters/AP/futurezone)