Merkel kritisiert Google-Buchsuche
Anlässlich der bevorstehenden Frankfurter Buchmesse
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich für den Schutz der Urheberrechte im Internet international starkmachen. "Für die Bundesregierung ist klar: Das Urheberrecht muss auch im Internet seinen Platz finden. Deshalb lehnen wir es ab, dass ohne jeden urheberrechtlichen Schutz die Bücher einfach eingescannt werden, wie dies von Google gemacht wird", sagte die Bundeskanzlerin in ihrem aktuellen Video-Podcast.
Am Dienstag wird Merkel die Frankfurter Buchmesse eröffnen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass das klassische Buch seinen Platz in der Geschichte und in der Zukunft behalten wird", so Merkel.
Die deutsche Bundesregierung werde sich dafür einsetzen, dass den Autoren aus Deutschland Schutz gewährt werde. "Ich finde, wir müssen international darüber diskutieren, wie wir geistiges Eigentum schützen können und trotzdem die neuen technischen Möglichkeiten nutzen", sagte die deutsche Kanzlerin.
Reding für EU-weites Register nach US-Vorbild
Mitte September hatten sich die EU-Kommissare Viviane Reding und Charlie McCreevy dafür ausgesprochen, bei der umstrittenen Digitalisierung von Büchern die US-Regeln zum Vorbild zu nehmen. Konkret geht es um die Schaffung eines EU-weiten Registers, das Informationen über Rechteinhaber sammelt und Einnahmen für digitalisierte Bücher verteilt.
Das soll den Zugang zu nicht mehr gedruckten Büchern und solchen mit ungeklärtem Urheberrerecht ermöglichen. In den USA soll ein solches "Book Rights Registry" im Zuge eines Vergleichs zwischen dem Internet-Konzern Google und Autoren ins Leben gerufen werden. Google hat seit 2004 bereits rund zehn Millionen Bücher in Bibliotheken digitalisiert.
(dpa)