Datenverlust bei Microsoft-Mobilfunktochter
Die Microsoft-Mobilfunktochter Danger, die ihre Dienste in Kooperation mit T-Mobile USA anbietet, hat bei einem Serverfehler in ihrem Cloud-Computing-System die Daten zahlreicher User verloren.
Wie die "New York Times" am Sonntag (Ortszeit) berichtete, führte der Fehler dazu, dass gespeicherte Daten zahlreicher Nutzer des gemeinsam mit T-Mobile USA angebotenen Smartphone-Systems Sidekick wohl für immer verloren sind. Das Sidekick-System speichert die von seinen Usern generierten Daten wie Kontaktinformationen, Digitalbilder und Termine in einem Cloud-Computing-Rechenzentrum, damit sich die Nutzer nicht selbst um die Back-ups ihrer Handydaten kümmern müssen.
Betroffen von dem Datenverlust seien vor allem jene Nutzer, die ihre Mobiltelefonakkus am Wochenende leer werden ließen. Die Sidekick-Geräte "vergessen" in diesem Fall sämtliche Informationen, die auf ihnen gespeichert sind, und können die Daten dann auch nicht auf die wiederhergestellten Cloud-Serversysteme zurückspeichern.
Rückschlag für Microsoft
In einer Mitteilung von T-Mobile heißt es, dass die Wahrscheinlichkeit auf erfolgreiche Wiederherstellung der Daten "äußerst gering" sei. Die "New York Times" betrachtet den Vorfall als "blaues Auge" für Microsoft. Der Konzern habe zwar rund eine Million Sidekick-Geräte absetzen können, es aber auch versäumt, neue und bessere Endgeräte an die Kunden zu bringen, die mit der Attraktivität von Apples iPhone hätten mithalten können.
Microsoft teilte dem Blatt mit, dass nicht eine von dem Unternehmen selbst entwickelte Technologie für den Datenausfall bei Danger verantwortlich sei. Vielmehr habe Danger eigene Systeme für die Datenspeicherung verwendet, die auch nach der Übernahme des Unternehmens durch Microsoft in Betrieb geblieben seien.
T-Mobile USA gab nicht bekannt, wie viele Kunden von dem Ausfall betroffen sind. Das Unternehmen werde den Sidekick-Kunden einen Monat kostenlose Datendienstnutzung gutschreiben und den von dem Crach betroffenen Usern eine nicht spezifizierte zusätzliche Kompensation anbieten.