Streit über AWD-Datenpanne
Beim deutschen Finanzdienstleister AWD sind laut einem Bericht des deutschen Hörfunksenders NDR Info Zehntausende Kundendaten entwendet worden. Laut AWD handelt es sich dabei um Daten, die zum großen Teil veraltet seien. Gemäß Auskunft des Unternehmens gegenüber ORF.at sind österreichische Kunden von dem Vorfall nicht betroffen.
Dem öffentlich-rechtlichen Sender wurden nach eigenen Angaben insgesamt 27.000 Datensätze zugespielt. Diese enthalten Kundennummer, Adresse, Telefonnummer, Berufsbezeichnung, Geburtstag und die Vertragsabschlüsse der einzelnen Kunden.
Daraus ist unter anderem ersichtlich, welche Kunden eine Lebensversicherung abgeschlossen haben und wie viel Geld sie angelegt haben. Ein großer Teil der Verträge sei nach wie vor gültig. Wie die Informationen in Umlauf geraten konnten, sei unklar.
Unternehmen stellte Strafanzeige
Ein AWD-Sprecher bestätigte nach NDR-Angaben, dass es sich um Daten seines Unternehmens handle. AWD habe Strafanzeige gegen unbekannt gestellt.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen, Joachim Wahlbrink, teilte mit, dass AWD ihn bereits über den Vorfall informiert habe. Sollte es sich bestätigen, dass die Daten direkt aus der Firma kamen und nicht etwa durch ein Callcenter in Umlauf gebracht wurden, dann sei dieser Fall von besonderer Bedeutung.
AWD nimmt Stellung
In einer Aussendung vom Freitag teilte AWD mit, dass "zahlreiche der uns übermittelten Kundendaten veraltet oder nicht mehr existent" seien, es bestünden Zweifel in Hinblick auf die Authentizität von Stammdaten und Kundennummern. AWD weiter: "Die jüngsten der uns übermittelten Daten stammen aus dem Jahr 2001, die Mehrzahl aus den 90er Jahren. Auch die Mehrzahl der uns genannten Büros existiert aktuell nicht mehr."
Weiters habe das Landesamt für Datenschutz Niedersachsen AWD bestätigt, dass "keine sensiblen Daten im Sinne des Datenschutzes in den vorgelegten Daten, insbesondere keine Konto- oder Bankverbindungen der Kunden", vorhanden seien.
Entwarnung für Österreich
Gegenüber ORF.at sagte Stefan Suska, Sprecher der AWD-Holding, am Freitag, dass österreichische Kunden des Unternehmens nicht von dem Datenverlust betroffen seien. Aus den Informationen, die AWD vom NDR übermittelt worden seien, gehe hervor, dass nur Daten von Kunden in Deutschland abhandengekommen seien.
(dpa/futurezone)