Alphabetische Browser-Auswahl in Windows 7
Mozilla-Mitarbeiterin: Sortierung sei die "schlechteste Option"
Microsoft wird bei der Browser-Auswahl in Windows 7 künftig beim ersten Start des neuen Betriebssystems die fünf wichtigsten Browser zur Wahl anbieten. Dazu zählen neben dem hauseigenen Browser Microsoft Internet Explorer auch Apple Safari, Mozilla Firefox, Google Chrome und Opera. Die Browser sollen dabei alphabetisch gelistet werden. Das bedeutet, dass Apples Safari dadurch an erster Stelle stehen würde, Microsofts Internet Explorer in der Mitte und Mozillas Firefox nur an vierter Stelle.
"Auswahl-Präsentation unausgewogen"
Jennifer Boriss, Interaction Designer von Mozilla, kritisierte diese geplante Anordnung in einem Blog-Eintrag. Es sei die schlechteste Option, sowohl für die Nutzer als auch für das Internet, so Boriss. Die Auswahlpräsentation der Browser sei unausgewogen und befangen, da die Nutzer nur auf das erste Symbol (Apples Safari) und auf das bekannte Icon des Internet Explorers klicken würden.
Boriss regte daher an, die Browser-Auflistung stattdessen zu randomisieren, so dass bei der Browser-Auswahl die erste Stelle zufällig zugeteilt werde. Ein weitere Möglichkeit wäre laut Boriss auch, die Browser ihrem Marktanteil zufolge aufzulisten, der Internet Explorer solle dabei allerdings an letzter Stelle stehen. Das würde einen Vorteil für Mozillas Firefox bedeuten.
Laut den aktuellen Nutzungsdaten des Marktforschungsunternehmens Net Applications vom September haben die verschiedenen IE-Versionen weltweit einen Marktanteil von 65,71 Prozent, gefolgt von Mozillas Firefox mit 23,75 Prozent und Apples Safari mit 4,34 Prozent. Googles Chrome kommt auf 3,17 Prozent, Opera auf 2,19 Prozent.
Als weitere Alternative schlägt Boriss vor, dass die erste Stelle des Auswahlfensters je nach Marktanteil besetzt werden könnte.
EU prüft Vorschlag von Microsoft
Dass es überhaupt eine Browser-Auswahl geben wird, liegt am Druck der EU-Kommission auf Microsoft. Die EU prüft derzeit im Streit über die Bündelung des Betriebssystems mit dem Internet Explorer den Vorschlag Microsofts, eine Auswahlbox als Alternative zu implementieren. Bis 9. November kann noch Einspruch gegen Microsofts Vorschlag eingelegt werden.