Festnahme im Fall schülerVZ
Die Berliner Polizei hat am Sonntag einen 20-jährigen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, unerlaubt Daten aus dem Sozialen Netzwerk schülerVZ abgezogen zu haben.
Laut Mitteilung der VZ-Netzwerke (studiVZ, schülerVZ, meinVZ) vom Montag nahm die Berliner Polizei am Sonntag im Fall des unerlaubten Zugriffs auf schülerVZ-Daten eine "dringend tatverdächtige" Person fest. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte das am Montag gegenüber ORF.at.
Es handle sich dabei um einen 20-jährigen Mann, der in Berlin auf einen Hinweis seitens der VZ-Netzwerke hin festgenommen worden sei. Derzeit werde der Mann vernommen, es könne sich noch am Montag entscheiden, ob er einem Richter vorgeführt werde. Die VZ-Netzwerke hätten gegen den Mann namentlich Anzeige wegen Ausspähens von Daten erstattet.
Verschiedene Quellen
Auf Anfrage von ORF.at sagte Markus Beckedahl, Verantwortlicher des deutschen Bürgerrechtler-Blogs Netzpolitik.org, es handle sich bei dem Mann nicht um die anonyme Quelle, die ihn vor zwei Wochen auf Sicherheitsprobleme aufmerksam gemacht habe, die es einem registrierten Nutzer erlaubten, mittels eines automatisierten Vorgangs große Mengen strukturierter Nutzerdaten aus dem Sozialen Netzwerk schülerVZ zu kopieren. Beckedahl hatte die entsprechenden Vorwürfe am vergangenen Freitag auf Netzpolitik.org publiziert.
Im Rahmen der Affäre sei auch bekanntgeworden, dass ein weiterer Satz von schülerVZ-Daten im Netz kursiere, so Beckedahl. "Die VZ-Netzwerke suchen verzweifelt die Daten", sagt Beckedahl, "Wenn jetzt schon zwei Datenbanken aufgetaucht sind, dann kann man sich fragen, wie viele Kopien sonst noch im Netz unterwegs sind."
Eine Anfrage von ORF.at bei den VZ-Netzwerken zu diesem Fall läuft.