Gates eröffnet CES

08.01.2007

In seiner Ansprache auf der Consumer Electronics Show preist Microsoft-Gründer Bill Gates die Verschränkung von Windows Vista mit neuen Unterhaltungsangeboten. Nur beim digitalen Rechtemanagement hapert es noch.

Am Sonntag hielt Bill Gates zum elften Mal seine traditionelle Ansprache auf der CES in Las Vegas. Und das in einer kritischen Zeit: Ende Januar soll Windows Vista auch für Endkunden ausgeliefert werden, Microsofts Schlüsselprodukt für die kommenden Jahre.

Im Gegensatz zum eher trockenen Business-Launch des neuen Betriebssystems Ende November in New York, bei dem Microsoft-Chef Steve Ballmer der auf Klappstühlen geparkten Weltpresse in einer eher trüben Halle die Vorteile des neuen Windows zu vermitteln suchte, geht es beim Vista-Start für die breite Masse um mehr.

Gates will endlich Steve Jobs' Vision vom echten Heimcomputer verwirklichen, einer Steuerzentrale, in der alle Unterhaltungsaktivitäten zusammenlaufen. Diese Zentrale soll entweder ein schicker neuer Vista-Wohnzimmerrechner sein - oder eine Xbox, von der seit November 2005 weltweit immerhin 10,4 Millionen Einheiten über die Ladentische gegangen sind.

Windows Home Server

Gates kündigte den "Windows Home Server" an, eine Plattform, auf der die digitale Familie ihre Filme, Musikstücke und Fotos zentral ablegen können soll. Der Windows Home Server fertigt auf Wunsch auch automatische Backups der Inhalte auf verschiedenen Medien an und publiziert die Daten auch im Internet.

Bei den Inhalten arbeitet Microsoft mit dem Kinder- und Cartoon-Kanal Nickelodeon, Showtime Television und dem Video-Abonnement-Dienst Vongo zusammen. Die bei Vongo gemieteten Filme können auch über die Xbox 360 auf dem Fernseher abgespielt werden.

Vista-Media-Center als IPTV-Client

Auch Microsofts Webvideo-Dienst MSN Soapbox soll in Vista eingebunden sein. Dort soll es unter anderem eine "Sports Lounge" geben, auf der die User die neuesten Sport-Videoclips ansehen und live kommentieren können sollen.

Neue Heimcomputer

Wie die neuen Maschinen für zu Hause aussehen sollen, zeigte der Microsoft-Gründer anhand eines Tablet-Computers von Hewlett-Packard, der auch als Schwarzes Brett der Familie dienen kann.

Von Toshiba kam ein Tablet-PC mit zusätzlichem Display auf dem Deckel, über das der Rechner auch im Schlummer-Modus anzeigen kann, wenn E-Mails eingehen. Von Sony kam ein Designer-PC fürs Wohnzimmer.

Problem DRM

Nur in einem Punkt zeigte Gates Nerven. "Es gibt noch viel zu tun", sagte er während der abschließenden Frage-Antwort-Runde. "Besonders, was Copyright-geschützte Inhalte angeht. Das muss einfacher werden, damit sowohl die Kreativen zufrieden sind und die Konsumenten genügend Flexibilität beim Umgang mit den Daten haben."

(AP | futurezone)