Sun streicht 3.000 Jobs

KONZERNE
21.10.2009

Serverhersteller schiebt EU die Verantwortung zu

Der US-Serverhersteller Sun Microsystems streicht 3.000 Stellen und macht dafür die Einwände der europäischen Kartellbehörde gegen das Übernahmeoffert von Oracle verantwortlich. Sun hat weltweit rund 33.000 Mitarbeiter. Wie viele Stellen unter anderem in Europa wegfallen, gab der Konzern zunächst nicht bekannt.

Wegen der Verzögerung würden in den nächsten Quartalen 75 bis 125 Millionen Dollar zusätzliche Forderungen anfallen, teilte Sun am Dienstag in einem Schreiben an die US-Börsenaufsicht SEC mit. Die meisten Kosten würden im zweiten und dritten Quartal des am 30. Juni 2010 zu Ende gehenden Geschäftsjahrs entstehen.

Ellison kritisiert Kartellbehörden

Im September hatte Oracle-Chef Larry Ellison die EU-Behörde für die Verzögerung des Geschäfts kritisiert und erklärt, Sun verliere deshalb rund 100 Millionen Dollar pro Monat. Die europäische Kommission will den Fall bis zum 19. Jänner prüfen. Der SAP-Konkurrent wollte die Übernahme ursprünglich bis Ende August abschließen.

Der Software- und Serverkonzern schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Die hohen Verluste hatten Sun zur Suche nach einem Käufer bewogen. Im April schlug überraschend Oracle, größter Konkurrent des deutschen SAP-Konzerns, für 7,4 Milliarden Dollar (4,94 Mrd. Euro) samt Schulden zu. Zuvor war eine Übernahme durch IBM unter anderem am Streit über den Preis gescheitert.

(Reuters/APA/dpa)