Leichte Erholung bei eBay
Ergebnis über Erwartungen, gute Zahlen bei Skype
Der Online-Marktplatz eBay kämpft trotz wieder steigender Umsätze weiter mit drastisch sinkenden Gewinnen. Die Prognose des US-Konzerns für das wichtige Weihnachtsgeschäft enttäuschte die Anleger. EBay droht im Wettlauf mit dem weltgrößten Online-Einzelhändler Amazon.com weiter Boden zu verlieren.
Der Überschuss fiel im dritten Quartal um 29 Prozent auf knapp 350 Millionen Dollar (234 Mio. Euro). Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. EBay drängt derzeit in schneller wachsende Bereiche mit geringeren Gewinnmargen. "Unser Kerngeschäft zeigt positive Trends", sagte Konzernchef John Donahoe am Mittwoch nach US-Börsenschluss.
Amazon macht Druck
Der Konzern mit Sitz im kalifornischen San Jose arbeitet unter Hochdruck am Ausbau des weltgrößten Auktionshauses zur Plattform mit mehr Festpreisangeboten, Profiverkäufern und Neuwaren. Doch Amazon hat hier die Nase klar vorn und macht eBay zugleich bei Auktionen zunehmend Konkurrenz. Der Rivale legt seine Quartalszahlen am Donnerstagabend vor. Analysten rechnen mit einem Gewinnsprung.
Durch das endgültige Aus des deutschen Quelle-Konzerns halten Branchenkenner in den nächsten Monaten einen deutlichen Schub für Online-Einzelhändler für möglich. EBay selbst rechnet weltweit für das Weihnachtsquartal mit einem Umsatz zwischen 2,2 und 2,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 0,38 und 0,40 Dollar liegen. EBay sei für das Weihnachtsgeschäft "vorsichtig optimistisch", sagte Finanzchef Bob Swan.
Gute Zahlen bei Skype
Mit seinen Zahlen für das vergangene Quartal schnitt eBay zwar leicht besser ab als von Experten erwartet. Die Prognose für den Rest des Jahres war den Anlegern aber zu wenig. Im nachbörslichen US-Handel verlor die Aktie mehr als fünf Prozent. Seit Jahresbeginn war das Papier aber um fast 80 Prozent auf rund 25 Dollar geklettert.
Erst vor kurzem hatte eBay für den einzigen deutschen Standort in Dreilinden bei Berlin den Abbau von 400 der 1.000 Stellen angekündigt. Im Kerngeschäft mit den Marktplätzen sank der Umsatz zuletzt um ein Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Weiter positiv entwickelte sich dagegen eBays Online-Bezahldienst Paypal. Hier stiegen die Erlöse um 15 Prozent auf 688 Millionen Dollar.
Bei der Tochter für Internet-Telefonie, Skype, wuchsen die Einnahmen sogar um 29 Prozent auf 185 Millionen Dollar. EBay will die Sykpe-Mehrheit derzeit an eine Investorengruppe verkaufen. Eine Klage der Sykpe-Gründer könnte das erschweren. Donahoe betonte dagegen, der für die nächsten Wochen geplante Abschluss liege im Zeitplan.
(dpa)