ICANN-Vorstand für internationale Domains
Bewerbungsverfahren startet am 16. November
Der Vorstand der Internet-Adressverwaltung ICANN hat auf seiner Sitzung in Seoul am Freitag offiziell den "Fast Track Process" zur Einführung internationaler Top-Level-Domains (IDN ccTLDs) verabschiedet. Diese können nicht-lateinische Schriftzeichen beinhalten, die verwendeten Zeichensätze müssen aber eine Reihe von Anforderungen erfüllen, beispielsweise müssen die dazugehörigen Sprachen in den Standards ISO 639 oder ISO 3166-1 registriert oder von einer "relevanten staatlichen Behörde" offiziell anerkannt sein.
Regierungsunterstützung erforderlich
Die verantwortlichen Registries können sich ab 16. November 2009 für die neuen TLDs anmelden, teilte die ICANN mit. Sie müssen dazu freilich die Unterstützung durch ihre Regierung und die lokale ISP-Gemeinde nachweisen können. ICANN-Geschäftsführer Rod Beckstrom bezeichnete die Einführung der internationalen Länderdomains als "nur den ersten Schritt, aber einen unglaublich großen".
Die Prüfung einer IDN-ccTLD im Schnellverfahren durch die ICANN kostet den Antragsteller 26.000 US-Dollar, so der letzte, noch nicht endgültige Entwurf zum "Fast Track Process" vom 30. September. Das sei kostenneutral, so die Organisation. Außerdem erhält die ICANN eine jährliche Kostenbeteiligung von drei Prozent des Umsatzes (bei kleinen Registries: ein oder zwei Prozent), zahlbar in der jeweiligen Landeswährung. Wenn eine Registry nicht zahlen kann, kann sie bei der ICANN um Aussetzung der Zahlungen ansuchen.