Siemens: Ermittlungen gegen Ex-Manager
Italienische Tochtergesellschaft mit Geheimkonten
Die Ermittlungen der italienischen Justiz gegen ehemalige Siemens-Manager wegen mutmaßlicher Korruption laufen auf Hochtouren. Der deutsche Elektrokonzern soll zwischen 1999 und 2006 Schmiergelder in Höhe von 104 Millionen Euro zur Korruption von öffentlichen Funktionären in den Ländern gezahlt haben, in denen er Aufträge erhalten wollte. Das behaupten die Mailänder Staatsanwälte, die in dem Fall ermitteln.
Ermittlungen gegen 20 Ex-Manager in Italien
Nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" vom Freitag ermittelt der Mailänder Staatsanwalt Fabio de Pasquale gegen etwa 20 Ex-Manager der italienischen Filiale der Gruppe. Ihnen werden unter anderem der Aufbau einer kriminellen Organisation zum Zweck der internationalen Korruption, Bilanzfälschung, Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorgeworfen.
Laut der Staatsanwaltschaft soll Siemens eine italienische Tochtergesellschaft genutzt haben, um Schwarzgelder auf Geheimkonten anzusammeln, die zur Zahlung von Schmiergeldern dienten. Mit Korruption soll Siemens Verträge in Portugal, Thailand, Nigeria, Griechenland und Südafrika erhalten haben.
Weltweite Schmiergeldsysteme
Siemens wurde in den vergangenen Jahren von einer Skandalwelle erschüttert, die Hunderte Manager die Stelle kostete. Die weltweiten Schmiergeldsysteme im Konzern, die seit Jahrzehnten bestanden hatten, wurden Ende 2006 von der Münchner Staatsanwaltschaft aufgedeckt.
(APA)