Springer hält bei StepStone über 90 Prozent
Deutscher Verlag könnte Unternehmen von der Börse nehmen
Der Verlag Axel Springer hat seinen Anteil an der Online-Jobbörse StepStone noch aufgestockt und könnte das Unternehmen von der Börse nehmen. Springer kaufte einer Pflichtmitteilung vom Donnerstag zufolge über den Markt weitere StepStone-Aktien und hält mittlerweile 90,03 Prozent. Ab einem Anteil von 90 Prozent kann der Haupteigner die restlichen Aktionäre nach norwegischem Recht aus dem Unternehmen drängen (Squeeze-out). Sie erhalten üblicherweise eine Abfindung. Springer hält sich zu seinen Plänen bedeckt. "Es gibt bei Axel Springer dazu derzeit keinen Beschluss", sagte ein Sprecher.
Schrittweise aufgebaut
Der Herausgeber der "Bild"-Zeitung hatte die Beteiligung an dem Internet-Unternehmen schrittweise aufgebaut und vor zwei Monaten ein Übernahmeangebot vorgelegt, das StepStone insgesamt mit 137 Millionen Euro bewertet. Zuletzt kontrollierte Springer knapp 84 Prozent der Anteilsscheine. Im ersten Halbjahr 2009 verzeichnete StepStone einen Umsatz von 51,5 Millionen Euro und einen Betriebsgewinn von 4,6 Millionen Euro.
Ausbau des digitalen Geschäfts
StepStone ist nach dem Einstieg beim britischen Online-Vermarkter Digital Window Springers zweite größere Übernahme in diesem Jahr. Der Konzern sieht sich damit auf einem guten Weg, sein Ziel zu erreichen, spätestens 2019 die Hälfte der Erlöse und Gewinne mit digitalen Angeboten zu erwirtschaften. Im ersten Halbjahr lag dieser Umsatzanteil erst bei 16 Prozent.
(Reuters)