Facebook & Co. gegen betrügerische Werbung
Die Sozialen Netzwerke Facebook und MySpace haben in den letzten Tagen angekündigt, verstärkt gegen Werbeanbieter vorgehen zu wollen, die betrügerische Absichten verfolgen. Vor kurzem wurde bekannt, dass unseriöse Anbieter von Werbung über Social Games versucht hatten, Nutzern betrügerische Angebote zu unterbreiten.
Betrügerische Werbung gibt es bereits lange, doch relativ neu ist, dass sie auch in Sozialen Netzwerken wie Facebook und MySpace Einzug fand. Zweifelhafte Werbeanbieter versuchen etwa, über kleine Spiele für zwischendurch - wie "FarmVille" und "Mafia Wars" - Nutzer hinters Licht zu führen.
Betrügerische Werbung bei "Social Games"
Das funktioniert folgendermaßen: Um bei den Spielen durch den Erwerb von zusätzlichen Gegenständen und Leistungen schneller zum nächsten Level aufzusteigen, bieten Spielehersteller eine virtuelle Währung an, mit der es möglich ist, die Leistungen zu kaufen. In Zusammenarbeit mit Online-Werbefirmen kann die virtuelle Währung auch ohne das Umwandeln von echtem Geld in virtuelles Geld erfolgen, sofern sich der Kunde auf ein derartiges Werbeangebot einlässt. Doch in letzter Zeit stellte sich heraus, dass nicht alle Anbieter dementsprechender Werbung korrekt vorgehen und seriös sind. So berichtete TechCrunch am Wochenende, dass immer mehr Nutzer auf diesem Weg öfters mehr bezahlen, als es anfangs scheint.
Die Sozialen Netzwerke Facebook und MySpace möchten jetzt gegen betrügerische Anbieter von Werbung, die innerhalb von Anwendungen wie etwa "Social Games" platziert wird, vorgehen. Nick Gianos von Facebook bestätigte in einem Blog-Eintrag, dass Facebook bereits mehrmals gegen betrügerische Werbeanbieter vorgegangen sei.
Facebook: Bereits über 100 Anwendungen verbannt
Seit der Einführung neuer Richtlinien für Werbungen von Drittanbietern im Juli habe man bereits zwei komplette Werbungsnetzwerke und über 100 Anwendungen, die die Werberichtlinie verletzt hätten, verbannt, so Gianos. Jetzt sei man gerade wieder dabei, denn die Regeln seien klar verständlich formuliert. Am Donnerstag wurden zwei weitere Werbenetzwerke verbannt, die mehrmals gegen die Richtlinien verstoßen hätten. Namen wollte Gianos allerdings keine nennen. "Unsere Aktionen sollen zeigen, dass das Thema größer ist und mehr als ein Werbeformat betrifft, und man außerdem noch mehr tun kann", schreibt Gianos.
Laut Gianos nutzen mehr als 70 Prozent der 300 Millionen aktiven Facebook-Nutzer monatlich Anwendungen innerhalb des Netzwerks.
MySpace: Klare Beschreibung notwendig
Das Soziale Netzwerk MySpace reagierte bereits am Dienstag auf den Blog-Eintrag von TechCrunch. MySpace-CEO Owen Van Natta wies in einem Blog-Eintrag darauf hin, dass täuschende Praktiken und unfaire Aktivitäten, die über Anwendungen verbreitet werden, gegen die MySpace App Terms verstoßen würden. Alle Angebote müssen eine klare Beschreibung beinhalten, die Nutzer von MySpace sollen eine betrugsfreie Umgebung vorfinden, heißt es in den Richtlinien.
Van Natta erklärte die Vorgehensweise von MySpace bei eine Verletzung der Richtlinien: "Wenn wir eine Verletzung unserer Nutzungsbedingungen vorfinden oder darauf hingewiesen werden, kontaktieren wir zunächst den Entwickler der Anwendung und fordern ihn dazu auf, die Anwendung entsprechend anzupassen. Wenn wir keine oder eine unpassende Antwort erhalten, so wie es in der Vergangenheit bereits vorgekommen ist, entfernen wir die entsprechende Anwendung von unserer Plattform."