Soziale Netzwerke verbessern Datenschutz
Führende Portale unterschreiben Unterlassungserklärung
Die Nutzer von Sozialen Netzwerken sind künftig besser vor der Verwendung ihrer privaten Daten durch die Anbieter geschützt. Die sechs führenden Portale in Deutschland hätten sich in gerichtlichen Unterlassungserklärungen dazu verpflichtet, bestimmte Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen künftig nicht mehr zu verwenden, teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag mit.
Die Verbraucherschützer hatten die Unternehmen wegen zahlreicher Klauseln abgemahnt. Der vzbv ging neben Facebook, MySpace und StudiVZ auch gegen Xing, lokalisten.de und wer-kennt-wen.de vor.
Datennutzung ohne Zustimmung
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen der Netzwerke hätten die Nutzer häufig benachteiligt und den Betreibern weitgehende Rechte eingeräumt, erklärte der vzbv. In dem Verfahren sei es vor allem um die umfassende Nutzung und Verarbeitung der Daten gegangen. Diese seien häufig ohne Zustimmung der Nutzer und "weit über den eigentlichen Zweck hinaus erfolgt", erklärte der vzbv. Die Netzwerke hätten nun zugesagt, das zu ändern und die Änderungen bis Jänner 2010 umzusetzen.
Kritik an abwartender Haltung
Der vzbv kritisierte die Unternehmen jedoch trotz der erwirkten Erklärung für ihre abwartende Haltung beim Schutz der Daten ihrer Nutzer. "Man muss nicht immer auf Gesetze warten", erklärte vzbv-Vorstand Gerd Billen. So sollten die Netzwerke künftig etwa auch ohne gesetzliche Vorgaben dafür sorgen, dass neue Nutzer besser geschützt sind.
"Wer sich auf den Plattformen noch nicht auskennt, überblickt häufig nicht, wer welche Informationen einsehen kann", erklärte der vzbv. Die Anbieter sollten deswegen die Voreinstellung der Nutzerprofile für neue Nutzer in Zukunft restriktiver einstellen, damit die Nutzer nicht Information von sich preisgeben, ohne es zu wollen.
(AFP)