NL: Autofahrer misstrauen GPS-Steuer
Höhere Kosten und Überwachung befürchtet
Die am Freitag von der niederländischen Regierung beschlossene Einführung einer Kilometergebühr anstelle der Kraftfahrzeugsteuer stößt bei den niederländischen Autofahrern offenbar auf wenig Gegenliebe, berichtet "De Telegraaf" (Sonntag-Ausgabe).
In einer Umfrage der Zeitung, an der sich rund 40.000 Leser beteiligten, lehnten 62 Prozent die Kilometersteuer ab. Als Hauptgrund gaben sie an, sie trauten Erklärungen der Regierung nicht, wonach sich für die Mehrheit der Autofahrer keine höheren Kosten als bisher ergeben würden.
Groß sei auch das Misstrauen gegenüber Satelliten-Ortungsgeräte, die künftig zur Erfassung der gefahrenen Kilometer in alle Autos eingebaut werden sollen, berichtet die Zeitung. Die Opposition wirft der Regierung aus Christ- und Sozialdemokraten vor, gegen den Datenschutz zu verstoßen. Verkehrsminister Camiel Eurlings wies das zurück. Das System speichere allein die gefahrenen Kilometer, jedoch nicht Wegstrecken und Adressen, erklärte ein Sprecher.
Die Umstellung von der bisherigen Kfz-Steuer auf das neue System, bei dem allein die tatsächliche Nutzung besteuert wird, soll ab 2012 erfolgen. Das Parlament muss dem umstrittenen Gesetzentwurf allerdings noch zustimmen. Er sieht vor, dass Autofahrer je nach Wagenklasse durchschnittlich drei Cent pro gefahrenen Kilometer bezahlen. Bis 2018 soll der Durchschnittspreis auf 6,7 Cent steigen. Damit soll erreicht werden, dass viele Autofahrer ihr Fahrzeug seltener benutzen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
(APA/dpa)