ICANN startet nichtlateinische ccTLDs
EU will für .eu schnell griechische und kyrillische Zeichen
Die zentrale Internet-Adressverwaltung ICANN hat am Montag den Startschuss für die Registrierung und Delegierung länderspezifischer Top-Level-Domains (ccTLD) in nichtlateinischen Buchstaben im Schnellverfahren gegeben. Damit sollen ab 2010 Länderdomains wie .gr, .ru und .cn auch in der jeweiligen Landessprache im Netz erreichbar sein.
Aktuell geht es nur um ccTLDs wie .at, erst wenn diese als IDN-Version delegiert wurden, können Second-Level-Domains wie ORF.at vollständig in nichtlateinischen Schriftzeichen registriert werden.
Peter Dengate Trush, Vorsitzender des ICANN-Boards, erklärte, durch die Einführung der IDN ccTLDs öffne sich das Netz für Milliarden Benutzer weltweit. ICANN-Chef Rod Beckstrom fügte hinzu, dass über die Hälfte der Internet-Nutzer nichtlateinische Schriftzeichen in ihrer Muttersprache nutzten.
Die EU-Kommission begrüßte im Rahmen des derzeit im ägyptischen Scharm al-Scheich tagenden Internet Governance Forum (IGF) die Entscheidung als "Meilenstein auf dem Weg zu einem wirklich globalen (und gleichzeitig lokalen) Internet".
Ab 10. Dezember können .eu-Domains mit nichtlateinischen Schriftzeichen registriert werden, die IDN-Version von .eu soll so schnell wie möglich folgen, so die Kommission.
Europa sei mit den Plänen, griechische und kyrillische Buchstaben noch vor Jahresende in der .eu-Domäne zu ermöglichen, schon weit vorangekommen und dränge darauf, auch auf der obersten Domänenstufe für .eu griechische und kyrillische Versionen zu bekommen, erklärte die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.