Microsoft startet Cloud-Computing-Dienst Azure

RECHENWOLKE
17.11.2009

Ab Jänner ist Microsofts Cloud-Computing-Dienst Azure offiziell verfügbar. Das gab Microsofts Chief Software Architect Ray Ozzie bei der Professional Developers Conference (PDC) bekannt. Ab Februar ist der Dienst kostenpflichtig.

Bis Ende des Jahres läuft noch die "Technology Preview", ab Jänner soll Microsofts Windows Azure in Produktion gehen, erklärte Ozzie in seiner PDC-Eröffnungsrede. Der Jänner solle für das Testen des Bezahlsystems hinter Azure genutzt werden, ab Februar sei Microsofts Cloud-Computing-Dienst dann kostenpflichtig, so Ozzie. Für die Nutzung wird es Pakete geben, die nach der PDC vorgestellt werden.

Die Server für Azure stehen für die USA in Chicago und San Antonio, für Europa in Dublin und Amsterdam und für Asien in Singapur und Hongkong.

Werbung mit Lolcats und Data.gov

Einige Dienste und Services arbeiten bereits mit Azure, darunter die neue Website oddlyspecific.com von den Betreibern von icanhascheezburger.com (bekannt für seine Lolcats) und punditkitchen.com. WordPress-Gründer Matt Mullenweg demonstrierte auf der PDC-Bühne die Blogging-Plattform unter Azure und die Möglichkeiten der Skalierung.

Von Washington live in die Eröffnungskeynote zugeschaltet wurde zudem Vivek Kundra, Federal Chief Information Officer der US-Regierung. Er erklärte, wie die Veröffentlichung von Daten, etwa durch die US-Regierung auf Data.gov, Innovation antreiben kann und demonstrierte eine Anwendung namens Career Finder auf einem iPhone.

Datenverkauf mit Dallas

Die NASA-Daten sind auch in der ebenfalls auf Windows Azure laufenden Website Beamartian.jpl.nasa.gov enthalten.

Kundra machte damit auch Werbung für die am Dienstag gestartete "Technical Preview" von Microsofts neuer Datenplattform mit dem Codenamen "Dallas", die ebenfalls unter Windows Azure läuft. Dallas soll öffentlich verfügbare und kommerzielle Daten an einem zentralen Ort für Entwickler zur Verfügung stellen. "Data as a Service", erklärte Microsoft als Ziel von Dallas. Entwickler können von Dallas Daten, wie die von der NASA zur Verfügung gestellten Bilder der Mars Rover, mit eigenen mischen und so zum Beispiel ihre Anwendungen testen und damit neue entwickeln.

Azure soll Anwendungsentwicklung antreiben

Ozzie wies mehrmals auf die Wichtigkeit von Cloud Computing, aber auch App-Stores und Online-Katalogen hin. Das soll auch durch Microsoft Pinpoint unterstrichen werden, Microsofts Online-Katalog für Geschäftsanwendungen. Bob Muglia stellte dann im weiteren Verlauf noch einen Application Server unter dem Namen Windows Server AppFabric, der ab sofort als Public Beta verfügbar ist.

AppFabric kombiniert Microsofts Hosting- und Caching-Lösungen (bisher unter dem Codenamen Dublin und Velocity bekannt) mit dem Windows Azure Plattform AppFabric Service Bus und der AppFabric Access Control (ehemals .Net Services). Gemeinsam sollen sie für zuverlässige und skalierbare .net-Applikationen sorgen.

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