Online-"Times" ab Frühjahr kostenpflichtig
Murdoch testet Akzeptanz für Bezahlinhalte
Die britische Zeitung "The Times" will ihre Inhalte im Internet nur noch gegen Gebühr lesen lassen. Im kommenden Frühjahr solle der kostenpflichtige Zugang eingeführt werden, sagte "Times"-Chefredakteur James Harding auf einer Fachkonferenz laut Medienberichten vom Mittwoch. Leser sollten demnach für die Berichte so viel zahlen, wie die gedruckte Zeitung kostet, also umgerechnet einen Euro. Der Zugang ist dann 24 Stunden freigeschaltet. Es soll auch ein Internet-Abonnement geben.
"Kämpfen ums Überleben"
Der australische Medienmogul Rupert Murdoch, dem die "Times" gehört, hatte für sein Imperium das Ende kostenloser Online-Inhalte angekündigt. Murdochs "Wall Street Journal" verlangt bereits Geld für Wirtschaftsnachrichten im Internet. Die Online-"Times" ist sein erstes Medium, das diesen Schritt komplett testen soll. "Wir kämpfen ums Überleben, und wir müssen sehr deutlich machen, dass das, wofür wir kämpfen, Berichterstattung ist", sagte Harding.
Auf dem britischen Zeitungsmarkt kriselt es kräftig, seitdem die Werbeeinnahmen infolge der Wirtschaftskrise eingebrochen sind. Der russische Investor Alexander Lebedev hatte sein Londoner "Evening Standard" erst vor einem Monat auf ein Gratisblatt umgestellt.
(dpa)