Springer will Digitalumsätze kräftig steigern
"Welt am Sonntag" erstmals mit kostenpflichtigem Digitalmagazin
Mathias Döpfner, Vorstandschef des deutschen Medienkonzerns Axel Springer ("Bild", "Welt"), hofft, in zehn Jahren 50 Prozent des Umsatzes mit digitalen Angeboten zu machen. Ob Online-Angebote künfig von den Nutzern teilweise bezahlt werden, hänge jedoch von den angebotenen Inhalten ab, sagte Döpfner am Sonntag bei einer Matinee der Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg.
"Krise des Journalismus"
Die derzeitige Medienkrise hält Döpfner im Wesentlichen für eine Krise des Journalismus. "Wir müssen uns auf das Primat des Inhalts besinnen", sagte Döpfner. Der Erfolg der Branche hänge von journalistischen Tugenden wie gründlichem Recherchieren und Erspüren von Neuigkeiten ab. "Am Ende zählt das Charisma des Inhalts."
Premiere für "Welt am Sonntag eMag"
Der Medienkonzern veröffentlichte am Wochende erstmals das kostenpflichtige Digitalmagazin "Welt am Sonntag eMag". Die Online-Erweiterung der Berliner Sonntagszeitung ist für einen Einführungspreis von 1,50 Euro erhältlich und soll ab dem Frühjahr 2010 regelmäßig erscheinen. Sie enthält unter anderem multimedial erweiterte Inhalte aus der Printausgabe (Grafiken, Videos und Audiobeiträge).
Anfang Dezember will der Verlag auch die ersten iPhone-Anwendungen für einen kostenpflichtigen Zugang zu den Angeboten der Zeitungen "Die Welt" und "Bild" vorstellen.
Für den Konzern sei der Einstieg in Bezahlinhalte im Internet die langfristig wichtigste Initiative im digitalen Bereich, sagte Döpfner vor kurzem. In den ersten neun Monaten 2009 war der Springer-Konzernumsatz um 5,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurückgegangen.
(futurezone/dpa)