03.06.2003

BERICHT

Bildquelle: ORF.at

Software-Piraterie weltweit rückläufig

Der Einsatz von raubkopierter Software ist im Jahr 2002 weltweit von 40 auf 39 Prozent zurückgegangen.

In Österreich ist die Piraterierate mit einer Senkung von 33 auf 30 Prozent sogar stärker als im weltweiten Durchschnitt gefallen, teilte der Branchenverband BSA [Business Software Alliance] mit. Im Jahr 1994 betrug die Rate noch 47 Prozent.

Trotzdem belaufe sich der Schaden durch Raubkopien wegen gestiegener Software-Preise im Jahr 2002 auf über 13 Milliarden USD.

China belegte mit einem Umsatzausfall von 2,4 Milliarden USD den ersten Platz, den höchsten prozentualen Anteil an raubkopierter Software erreichte Vietnam mit 95 Prozent.

Erhöhtes Unrechtbewusstsein

Den starken Rückgang in Österreich führt die BSA dabei auf die verstärkten Kampagnen zum Schutz des geistigen Eigentums zurück.

"Im Jahr 2002 hat die BSA mit ihren flächendeckenden 'Schonfrist-Kampagnen' den Unternehmen in Österreich die Möglichkeit gegeben, ihre Lizenzsituation zu überprüfen", sagte Georg Herrnleben, Regional-Manager der BSA für Zentraleuropa.

Auch die öffentliche Debatte zur Umsetzung der EU-Copyright-Richtlinie in österreichisches Recht habe zu einer Erhöhung des Unrechtbewusstseins beigetragen.

EU-Pirateriehochburg Griechenland

Ähnlich wie in Österreich sanken auch die Piraterieraten bei den europäischen Nachbarn. Deutschland und die Schweiz konnten den Anteil unlizenzierter Software auf jeweils 32 Prozent senken.

In der Tschechischen Republik sank die Rate von 43 auf 40 Prozent, auch Ungarn konnte einen Rückgang von 48 auf 45 Prozent verzeichnen.

In Italien und Großbritannien stiegen diese Kennziffern leicht auf 47 beziehungsweise 26 Prozent an. Den Spitzenplatz der EU-Länder belegte 2002 Griechenland mit einer Rate von 63 Prozent, in Osteuropa lagen Russland [89 Prozent], die Ukraine [89 Prozent] und die restlichen GUS-Staaten [90 Prozent] vorne.

Für die gesamte Region Westeuropa lag der Anteil unlizenzierter Software bei 35 Prozent [2001: 37 Prozent], für Osteuropa bei 71 Prozent [2001: 67 Prozent].

Sorgenregion: Asien - Vorbild: Taiwan

Weltweiter Spitzenreiter bei Raubkopien bleibt weiterhin Asien/Ozeanien. Sowohl das Land mit der höchsten Piraterierate findet sich hier [Vietnam mit 95 Prozent] als auch das Land mit dem höchsten Schaden: In China beträgt der Umsatzausfall 2,4 Mrd. USD, was über die Hälfte des Betrags der gesamten Region ausmacht [5,48 Mrd. USD].

Positive Entwicklungen gibt es in Japan [Rückgang der Rate von 37 Prozent auf 35 Prozent], Singapur und Taiwan [48 beziehungsweise 43 Prozent]. Lobend erwähnt wird von der BSA vor allem Taiwan, "das allen anderen als Vorbild dienen sollte", wo die Piraterierate innerhalb eines Jahres um ganze zehn Prozent sank.