UFO-Hacker vor Auslieferung an die USA
Britische Regierung will sich nicht in den Fall einschalten
Dem britischen Hacker Gary McKinnon, der sich Zugang zu Computern des US-Militärs und der Raumfahrtbehörde NASA verschaffte, droht die Auslieferung an die USA. Der britische Innenminister Alan Johnson lehnte am Donnerstag ein Gesuch des 43-Jährigen ab, in Großbritannien vor Gericht gestellt zu werden.
Eine Auslieferung verstoße nicht gegen die Menschenrechte, erklärte Johnson nach einer Prüfung neuer medizinischer Gutachten. McKinnon leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus. Eine Auslieferung könnte ihn nach Ansicht seiner Familie und Anwälte schlimmstenfalls in den Selbstmord treiben.
Er habe Garantien von den US-Behörden erhalten, wonach McKinnon dort medizinisch versorgt werde, so Johnson. McKinnons Anwältin Karen Todner kündigte gegenüber der BBC an, juristisch gegen die Entscheidung des Innenministers vorzugehen. McKinnon kann auch noch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Berufung gegen eine Auslieferung einlegen.
McKinnon war 2001 und 2002 in 97 Rechner der US-Armee und der NASA eingedrungen. Er selbst beteuerte stets, er sei auf der Suche nach Beweisen für die Existenz von UFOs gewesen. In den Vereinigten Staaten drohen ihm wegen Sabotage bis zu 70 Jahre Gefängnis.
(AFP/AP)