Leica rutscht tiefer in die roten Zahlen

KONZERNE
27.11.2009

Hohe Investitionen vor Einführung neuer Produkte

Der kriselnde Optikkonzern Leica ist im ersten Geschäftshalbjahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Leica gehört mehrheitlich der österreichischen Investitionsfirma ACM.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2009/2010 (April bis Ende September 2009) stand unter dem Strich ein Verlust von 9,6 Millionen Euro - das waren 2,4 Millionen Euro Minus mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Leica am Freitag im mittelhessischen Solms mitteilte. Grund dafür seien höhere Personalkosten, Mehrausgaben für die Markteinführung neuer Produkte sowie sonstige Aufwendungen. Das Unternehmen steuere mit einem Sparkurs und Sanierungsprogramm dagegen an.

Den Umsatz konnte Leica dagegen um 14,4 Prozent auf 59,6 Millionen Euro steigern. Ein Grund dafür war das gute Geschäft mit digitalen Kompaktkameras. Zudem rechnete das Unternehmen erstmals die übernommene Schweizer Tochtergesellschaft LCA Holding AG in die Zahlen ein.

M9 & Co. noch nicht berücksichtigt

Im zweiten Halbjahr erwartet der Leica-Vorstand dank neuer Kameramodelle einen "deutlichen Umsatzanstieg". Leica hatte erst am 9. September die Vollformat-Messsucherkamera M9 vorgestellt, in die das Unternehmen große Hoffnungen setzt. Auch die im September vorgestellte neue Edelkompaktkamera X1 wird erst im Jänner auf den Markt kommen. Mit der Auslieferung der digitalen Spiegelreflexkamera S2 und der ersten dazugehörenden Systemobjektive will Leica nach letzten Angaben Anfang Dezember 2009 beginnen.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Leica trotz des Sparprogramms erneut mit einem Verlust. Leica war in eine Existenzkrise geraten, weil der renommierte Kamerahersteller den Einstieg ins Digitalzeitalter verpasst hatte. Für die Zukunft zeigt sich der Konzern optimistisch, die Modelle M9, S2 und X1 entwickelten sich "zu einer wahren Erfolgsgeschichte für das Unternehmen", so der Konzern in seiner Mitteilung, eine Prognose sei "in Anbetracht der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der damit verbundenen Unsicherheiten nur schwer möglich", man rechne mit einem "leicht negativen EBIT".

(dpa/futurezone)