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Google personalisiert alle Suchanfragen

WEBSUCHE
05.12.2009

Der Suchmaschinenbetreiber Google weitet sein Service der personalisierten Suchergebnisse ab sofort auf alle Nutzer aus, also auch auf nicht registrierte User. Die Personalisierung erfolgt automatisch und muss, sofern unerwünscht, von jedem User manuell deaktiviert werden. Datenschützer meldeten bereits Bedenken an.

Wie Google am Freitag in seinem Blog bekanntgab, greift der Suchmaschinenbetreiber für die personalisierte Suche auf die Search-History zu, die 180 Tage zurückreicht. Aufgezeichnet wird diese laut Google über einen "anonymen Cookie im Browser", der sämtliche Suchanfragen und die danach vom User ausgewählten Ergebnisse beobachtet.

Google bietet auf seiner Website eine Hilfe an, wie die personalisierte Suche, mit oder ohne Registrierung, deaktiviert werden kann:

Der User erkennt die personalisierten Suchergebnisse an dem Web-Protokoll-Link, der am oberen rechten Eck des Browser-Fensters erscheint. Ein Klick auf den Link informiert darüber, wie die Suchergebnisse zustande kommen und wie die Personalisierung beendet werden kann.

Kritik seitens Datenschützern

Bis dato konnten nur registrierte Nutzer auf Wunsch ihre Suchergebnisse personalisieren, indem Daten aus der Google-Search-History und den Surf-Gewohnheiten in die Ergebnisse einbezogen werden. Favorisiert ein Nutzer etwa eine bestimmte Sportnachrichtensite, so wird diese bei Suchanfragen zum Thema Sport vorgereiht.

Datenschützer hätten bereits ihre Bedenken gegen die Änderung angemeldet, berichtete die "New York Times" am Freitag. Bisher hatten Google-Nutzer die Möglichkeit, der Datensammelwut des Suchmaschinenbetreibers zu entgehen, indem sie sich nicht registrierten.

Opt-in statt Opt-out

"Der springende Punkt ist, dass Google jetzt auch Suchergebnisse jener User verfolgt, die sich bisher in keinen Google-Account eingeloggt haben", sagte Marc Rotenberg, Direktor der Datenschutzorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC).

Kritisiert werde von den Datenschützern auch, dass es sich um ein Opt-out- und nicht um ein Opt-in-Service handle, berichtete der Branchendienst CNet.

Alle loggen mit

Danny Sullivan von Search Engine Land meinte in seinem Blog dazu, dass es bisher keine Möglichkeit gegeben habe, die von Google aufgezeichneten Suchergebnisse zu erfahren. Zudem würden "alle großen Suchmaschinen bereits seit langem alle Suchergebnisse mitloggen. Google nutzt diese Daten lediglich, um die Ergebnisse zu verbessern", so Sullivan.