US-Verlage eröffnen Zeitschriftenportal

MEDIEN
08.12.2009

Fünf große US-Verlage haben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um ihre Zeitschriften und Magazine für digitale Geräte zu vermarkten.

Beteiligt an der neuen Medienplattform sind die Verlage Time, Conde Nast, Hearst und Meredith sowie der Medienkonzern News Corp. von Rupert Murdoch. Ziel der digitalen Initiative sei es, eine neue Generation von Zeitschriften für mobile und digitale Geräte zu entwickeln, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung des Konsortiums. Insbesondere geht es auch darum, Kosten des bisherigen Online-Geschäfts zu reduzieren.

Neue Werbemöglichkeiten

Die Vertriebsplattform soll neben den Publikationen der Verlage auch ein Archiv sowie neue Werbemöglichkeiten bieten. Die Verlage wollen für all das einheitliche Formate entwickeln, die ihre Kunden auf verschiedene Geräte, von Smartphones bis zu Laptops, herunterladen und speichern können.

"Diese digitale Initiative will Kunden mit einem außerordentlichen Angebot versorgen, das sie sich einfach auf verschiedene Geräte wie iPhones, E-Book-Reader und Laptops herunterladen können", sagte John Squires, der bei "Time" für den digitalen Zweig verantwortlich ist und die Führung des Joint Ventures übernehmen soll. Das neue Angebot soll in den kommenden Wochen starten.

Negativtrend auf Printmarkt

Die Magazine reagieren mit ihrer Aktion auf den Negativtrend auf dem Printmarkt, der sich in diesem Jahr in den USA ungebrochen fortsetzte. Bis Oktober wurden dort 383 Magazine eingestellt. Weitere fünf große Zeitschriften strich der Conde-Nast-Verlag im Oktober. Ein Grund für den Abonnentenschwund ist das zunehmende Interesse der Leser an digitalen Angeboten; außerdem hat die Wirtschaftskrise für einen Einbruch bei den Werbeeinnahmen gesorgt.

Bezahlinhalte

Mit dem Online-Kiosk ließe sich auch der Wunsch vieler Verleger einfacher verwirklichen, journalistische Inhalte im Netz nur noch gegen Bezahlung anzubieten. Besonders Murdoch hatte sich in den vergangenen Wochen vehement für eine Ausweitung des Paid Content ausgesprochen. Seine englische Tageszeitung "Times" soll im Frühjahr nur noch für Abonnenten zugänglich sein.

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(APA/dpa)