Nutzer wollen nicht für Inhalte bezahlen
Drei Viertel der vom Marktforschungsinstitut GfK in 16 europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten befragten Nutzer sind nicht bereit, für Inhalte im Netz zu zahlen.
Lediglich 13 Prozent der privaten Surfer können sich demnach vorstellen, Geld für Informationsangebote auszugeben auszugeben. Von den 13 Prozent Zahlungswilligen wiederum will deutlich mehr als die Hälfte dann aber keine Werbung mehr sehen müssen, hieß es in der am Freitag vom Nürnberger Marktforschungsinstitut veröffentlichten Umfrage.
Bei der Umfrage, die im Auftrag des "Wall Street Journal Europe" durchgeführt wurde, wurden insgesamt 16.800 Menschen befragt. Sieben Prozent hatten zu dem Thema keine explizite Meinung.
Werbung wird akzeptiert
80 Prozent der Befragten wollen den Nürnberger Marktforschern zufolge wie gewohnt umsonst auf die Inhalte im Web zugreifen können. Von ihnen ist ein Drittel der Meinung, dass die Angebote auch werbefrei sein sollten; die meisten (46 Prozent) nehmen im Gegenzug für den kostenlosen Inhalt aber Reklame in Kauf.
Schweden, Niederländer, Briten und Amerikaner sind noch am ehesten bereit, etwas zu bezahlen - ganz im Gegensatz zu Rumänen, Polen und Spaniern. Auch sind in Europa jene Nutzer am aufgeschlossensten für Bezahlmodelle, die bevorzugt E-Finance- und Sexangebote sowie E-Services wie den Kauf von Reise- und Konzerttickets nutzen.
E-Mail und Informationsangebotet
Die privaten Nutzer verwenden das Internet vor allem zum Versenden von E-Mails - ganz vorn dabei die Deutschen, Portugiesen, Briten und Spanier. An zweiter Stelle steht der Abruf von Informationen in Suchmaschinen und Nachschlagewerken, mit einigem Abstand gefolgt von der Nachrichtenrecherche.
In den USA hingegen wird neben der elektronischen Post vor allem die Informationssuche geschätzt, während die Zentral- und Osteuropäer im Internet am liebsten Nachrichten lesen. Social-Media-Angebote wie Facebook und Twitter liegen in allen Nationen auf Rang vier der Beliebtheitsskala.
Inhalteanbieter dürften über die Umfrage wenig erfreut sein. Verlagshäuser in Europa und den USA versuchen zunehmend, Bezahlinhalte im Netz und auf mobilen Plattformen zu etablieren.
(dpa)