France-Telecom-Mitarbeiter nicht zufrieden
Befragung der Gewerkschaft zeigt "düsteres Bild"
Eine Mitarbeiterbefragung nach der Selbstmordreihe bei France Telecom hat laut Gewerkschaften wenig Erfreuliches zutage gebracht. Nur 39 Prozent der Teilnehmer hätten angegeben, sie seien heute noch stolz darauf, bei dem Konzern zu arbeiten, teilten Gewerkschaftsvertreter am Montag in Paris mit. Auf die Frage, ob sie früher auf das Unternehmen stolz gewesen seien, antworteten 96 Prozent mit Ja.
65 Prozent der Mitarbeiter gaben gleichzeitig an, ihre Arbeitsbedingungen hätten sich verschlechtert. 30 Prozent fanden sie unverändert und nur fünf Prozent meinten, sie seien besser geworden.
80.000 beteiligten sich an Befragung
Bei dem französischen Telefonkonzern nahmen sich in den vergangenen 23 Monaten 33 Menschen das Leben. Die Gewerkschaften machen den rasanten Konzernumbau dafür mitverantwortlich, durch den viele Beschäftigte versetzt und die Arbeitsabläufe stark verändert würden. France Telecom hatte deshalb im September eine konzernweite Befragung der Mitarbeiter in Auftrag gegeben, an der sich 80.000 der 105.000 Beschäftigten in Frankreich beteiligten.
"Sehr düsteres Bild"
Die Mitarbeiterbefragung zeichne "ein sehr düsteres Bild", erklärte die Gewerkschaft CFE-CGC. Ihr zufolge gaben dabei 55 Prozent der Beschäftigten an, sie seien mit ihrer beruflichen Situation "eher nicht zufrieden", 45 Prozent zeigten sich dagegen "eher zufrieden". Die Arbeitnehmervertretung Force Ouvriere (FO) betonte, der Stolz auf das eigene Unternehmen sei "ein starker Indikator" für die Stimmung im Unternehmen. Normalerweise sei das einer der letzten Faktoren, der sich in einer Firma in Schwierigkeiten verschlechtere. France Telecom äußerte sich zu den Ergebnissen der Befragung zunächst nicht.
(APA/AFP)