Linux-Silverlight Moonlight vor zweitem Release
Microsofts Flash-Konkurrent dehnt sich auf Linux aus
Wie das US-Fachblatt "InfoWorld" berichtet, wird das von Novell gesponserte Open-Source-Projekt Mono, das sich mit der Übersetzung von Microsofts .Net-Framework auf Linux beschäftigt, noch am Donnerstag (Ortszeit) Moonlight 2 veröffentlichen. Das Blatt bezieht sich dabei auf Aussagen des Mono-Projektleiters Miguel de Icaza.
Moonlight ist die Linux-Implementation von Microsofts Flash-Konkurrenzprodukt Silverlight. Gegenüber dem Windows-Vorbild ist die Linux-Implementation leicht im Rückstand. Laut de Icaza bauten die Mono-Entwickler aber bereits einige Features der aktuellen Silverlight-Version 3 in das neue Moonlight-Release ein, so die Möglichkeit, Bitmap-APIs und die Dateimanagement-Dialoge des aktuellen Silverlight-Systems zu nutzen. Aus Silverlight 3 stammt auch die Möglichkeit, Teile des Streaming-Subsystems dynamisch anpassen zu können, um Medien für verschiedene Anwendungen und Bandbreiten optimiert anbieten zu können.
Crossplatform-Anwendungen
Moonlight 2 erlaubt es Entwicklern, die Runtime-Funktionen von Silverlight zu nutzen, um darauf eigene Crossplatform-Anwendungen schreiben zu können. Ziel von Microsoft ist es, die Reichweite von Silverlight über Windows-Systeme hinaus auszudehnen, um damit Flash und AIR besser konkurrenzieren zu können. Programmierer können Sprachen wie C#, Ruby, Python und JavaScript mit Moonlight 2 nutzen. Auch die Videostreaming- und Grafikfähigkeiten von Moonlight wurden verbessert. Moonlight 2 unterstützt auch die Verwendung freier Codecs wie Ogg und Dirac.
Nicht unterstützt werden derzeit allerdings 3-D-Transformationen und Pixel-Shading-Funktionen von Silverlight 3. Im Gespräch mit "InfoWorld" stellt de Icaza die Unterstützung von 3-D-Funktionen für Moonlight 3 in Aussicht, das im dritten Quartal 2010 erscheinen soll. Eine frühe Version von Moonlight 3 soll aber schon im ersten Quartal des kommenden Jahrs verfügbar sein.
Moonlight enthält patentierte Technologien von Microsoft. Microsoft hat zwar versprochen, Endnutzer und Distributoren des Systems nicht zu klagen, allerdings hält die Free Software Foundation dieses Versprechen nicht für ausreichend, da es Entwicklern nicht ausreichend hohe Rechtssicherheit gebe.