Microsoft verliert Berufung im Word-Streit
Nach der Niederlage in einem Berufungsverfahren um Patentrechte droht dem Software-Giganten Microsoft ein Verkaufsverbot seines Programms Word.
Ein US-Berufungsgericht bestätigte am Dienstag ein Urteil, wonach der weltgrößte Software-Konzern patentgeschützte Anwendungen des kanadischen Unternehmens i4i in den Word-Versionen von 2003 und 2007 integriert habe. Das i4i-Patent betrifft die Fähigkeit von Word, Dateien in den Formaten .XML, .DOCX und .DOCM verarbeiten zu können.
Verkaufsstopp ab 11. Jänner
Im August war Microsoft deshalb zu einer Strafzahlung von 290 Millionen US-Dollar an seinen Rivalen verdonnert worden. Dem Urteil vom Dienstag zufolge darf Microsoft ab dem 11. Jänner die betroffenen Versionen des Schreibprogramms nicht mehr verkaufen.
Branchenexperten erklärten jedoch, dass die wahrscheinlichste Lösung eine Einigung zwischen den beiden Unternehmen sei, so dass Microsoft Word weiter verkaufen könne. I4i-Gründer Michel Vulpe begrüßte die Entscheidung des Gerichts.
In einer ersten Reaktion gab Microsoft bekannt, dass die Entscheidung nur den Verkauf von Lizenzen von Word 2007 und Office 2007 betreffe, die nach dem 11. Jänner 2010 in Umlauf kämen. Office 2010 sei von dem Verkaufsverbot nicht betroffen. Man arbeite daran, das umstrittene, "wenig benutzte" Feature aus dem Produkt zu entfernen und Word danach weiter im Verkauf anzubieten. Außerdem behalte sich Microsoft weitere gerichtliche Schritte vor.
(APA/Reuters)