OLPC zeigt erste Bilder des XO-Tablets
Die Non-Profit-Organisation "One Laptop per Child" (OLPC) hat am Dienstag neue Versionen ihres Bildungscomputers XO angekündigt. Der für 2012 anvisierte XO 3.0 soll sich als dünnes und flexibles Tablet gänzlich von den Vorgängerversionen unterscheiden.
Die aktuelle Planung der Organsiation sieht derzeit drei Versionen vor: Der XO 1.5 ist wie der XO 1.0 als klassisches Notebook konzipiert, allerdings wird der AMD-Prozessor durch einen VIA-Prozessor ersetzt, um die doppelte Geschwindigkeit zu erreichen.
Die Kapazität des Arbeits- und Flash-Speichers soll jeweils um den Faktor vier erhöht werden. Das Gerät soll mit Linux und Windows-Systemen genutzt werden können. XO 1.5 soll bereits ab Jänner 2010 für 200 US-Dollar vertrieben werden.
Das Ziel der Organisation sei es, 500 Millionen Kinder in allen Weltteilen zu erreichen, so der Gründer der Organisation, Nicholas Negroponte, in einer Aussendung. Der buchähnliche XO 2.0 mit zwei Displays ist nicht mehr auf der aktuellen OLPC-Roadmap enthalten
Die Version XO 1.75 soll ein Jahr später, Anfang 2011, auf den Markt kommen und sich durch eine gummierte Oberfläche im Design nur leicht unterscheiden. Der XO 1.75 soll über ein 8,9 Zoll großes Touchscreen-Display verfügen und auf einem ARM-Prozessor von Marvell basieren. Das ARM-basierte System wird das x86-basierte XO-1.5-System ergänzen.
XO 3.0 aus flexiblem Plastik
Der XO 3.0 soll hingegen ein ganz anderes Konzept mit sich bringen: Dünner als ein iPhone gleichen die Konzeptbilder einem Touchscreen-Tablet mit eingebauter Kamera samt einem Ring an der Seite zum Rausklappen. Das Tablet soll aus flexiblem Plastik bestehen und unzerbrechlich sein, die Technik soll auf der des XO 1.75 basieren. Es soll im Jahr 2012 auf den Markt kommen, der Preis soll dabei unter 100 US-Dollar liegen.
Die erste Version des XO sei bereits an mehr als 1,4 Millionen Kinder in 35 Ländern und über 25 Sprachen ausgeliefert worden, gab OLPC-Gründer Nicholas Negroponte bekannt. Das eigentliche Ziel, den XO für unter 100 Dollar zu verkaufen, konnte Negroponte nicht erfüllen.
Gegenüber "Forbes" sagte Negroponte, dass es ihm nicht immer unbedingt darum gehe, alle Konzepte auch zu verwirklichen - wie der Fall des abgesagten XO 2.0 zeigt. Es gehe vielmehr darum, Druck auf die Industrie auszuüben, damit diese billigere und besser auf Bildungsziele ausgerichtete Computer herstellt: "Wir müssen sie nicht unbedingt bauen. Es reicht, wenn wir damit drohen."