TA liebäugelt mit griechischer Telekom
Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Telekom Austria [TA] komplett mit dem größten griechischen Telekom-Betreiber OTE fusioniert werden.
Es gibt neue Spekulationen über die Pläne der Telekom Austria für einen möglichen Zusammenschluss mit der griechischen Hellenic Telecom [OTE]. Wie der "Kurier" am Mittwoch berichtet, soll die Telekom Austria [TA] komplett mit dem größten griechischen Telekom-Betreiber fusioniert werden.
Der Anteil der ÖIAG, die derzeit an der TA direkt 25,18 Prozent hält, soll sich dadurch am neuen Gemeinschaftsunternehmen auf 11 Prozent reduzieren, schreibt die Zeitung. Noch im Frühjahr solle der Zusammenschluss fixiert werden.
SPÖ dafür, Gewerkschaft kritisch
Wie der "Kurier" weiter unter Berufung auf auf inoffizielle Quellen berichtet, soll die SPÖ, die nun wieder in der Regierung sitzt, die Pläne bereits gutgeheißen haben. Die Konzernzentrale, hieß es, solle in Wien bleiben.
Aus der Gewerkschaft kamen allerdings kritische Reaktionen. Eine Beteiligung der Telekom Austria an der griechischen Telekom sei zu begrüßen. Eine Fusion, die den Staatsanteil der ÖIAG verwässert, lehne man aber ab, hieß es aus Arbeitnehmervertreter-Kreisen. Liege der Staatsanteil erst einmal unter 25 Prozent, sei das Unternehmen ein Übernahmekandidat, so die Befürchtung.
Der SP-Chef und neue Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hatte am Montag erklärt, die neue SPÖ-ÖVP-Regierung werde - sollte sich für die Telekom "eine Kooperationsmöglichkeit ergeben - diese prüfen. Allerdings sagte er gleichzeitig: "Wir haben keinen expliziten weiteren Privatisierungsschritt vor."
Keine Kommentare
Eine Sprecherin der Staatsholding ÖIAG wollte die neuen Spekulationen nicht kommentieren. Auch eine Sprecherin der Telekom Austria gab sich am Dienstagabend bedeckt - Zitat: "No Comment."
Ähnlichkeiten mit Swisscom-Deal
Bisher hatte es aus TA-Kreisen jedoch geheißen, dass das Unternehmen ein ähnliches Modell anstrebe wie seinerzeit in den letztlich gescheiterten Verhandlungen mit der Swisscom. Allerdings würde die Telekom umgekehrt die OTE übernehmen anstatt, wie damals geplant, aufgekauft zu werden.
Die Regierung in Athen hat im Dezember angekündigt, 20 Prozent der OTE verkaufen zu wollen. Laut "Kurier" wird die griechische Regierung in den kommenden Tagen den offiziellen Verkaufsprozess starten.
(APA)