Keine guten Angebote für BenQ Mobile
Die Konzepte und Finanzpläne der beiden übrig gebliebenen Interessenten für den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile haben den Gläubigerausschuss nicht überzeugt. Bis 16. Jänner können die Gebote nachgebessert werden.
Die US-Biometriefirma Sentex Sensing Technologies ist als Kaufinteressent für BenQ Mobile Kreisen zufolge aus dem Rennen.
Zu wenig Finanzstärke
Das Unternehmen hatte erst am Montag öffentlich bekannt gegeben, die ehemalige Siemens-Handysparte übernehmen zu wollen. Sentex habe sich mit seiner Präsentation vor dem Gläubigerausschuss am Dienstag praktisch selbst disqualifiziert, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen.
Die Amerikaner seien weit von der nötigen Finanzstärke für eine Fortführung von BenQ Mobile entfernt. Die Verluste schreibende Sentex ist an der Börse mit gut vier Millionen Dollar bewertet und verfügt nach Reuters-Daten über ein Eigenkapital von knapp acht Millionen Dollar. Sentex war kurzfristig nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die ehemalige Siemens-Handysparte hatte Anfang Oktober Insolvenz angemeldet. Zu Jahresbeginn wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet, nachdem bis dahin kein Investor gefunden werden konnte. Der Betrieb von BenQ Mobile wurde weitgehend eingestellt. Von der Pleite sind rund 3.000 Mitarbeiter betroffen.
Neue Gebote bis 16. Jänner
Das konkurrierende Angebot der deutsch-amerikanischen Investorengruppe um den Manager Hansjörg Beha von SF war im Gläubigerausschuss ebenfalls auf Ablehnung gestoßen. Insolvenzverwalter Martin Prager hatte deren bisheriges Konzept als nicht glaubwürdig kritisiert.
Eine Sprecherin Pragers sagte allerdings, die Kandidaten dürften ihre Angebote verbessern. Beha wolle bis zum 16. Jänner eine überarbeitete Offerte vorlegen, hieß es in Verhandlungskreisen. Die Finanzierung dürfte stark davon abhängen, ob die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern den Investoren Bürgschaften gewähren.
(Reuters)