Ex-Samsung-Chef wegen Olympia begnadigt
Präsident: IOC-Mitglied Lee für positive Bewerbung wichtig
Der wegen Steuerhinterziehung verurteilte frühere Chef des Mischkonzerns Samsung, Lee Kun Hee, ist angesichts der südkoreanischen Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2018 begnadigt worden. Er könne die Bitten seitens des Sports und der Wirtschaft nicht ignorieren, wonach das IOC-Mitglied Lee von entscheidender Bedeutung für die Bewerbung der Stadt Pyeongchang als Austragungsort ist, sagte Präsident Lee Myong Bak am Dienstag laut Berichten des südkoreanischen Fernsehens. "Deshalb habe ich mit Blick auf die nationalen Interessen entschieden, ihn zu begnadigen", sagte er. Während Sport- und Wirtschaftsverbände den Schritt begrüßten, wurde er von Bürgerrechtsgruppen kritisiert.
Lee hatte angekündigt, nicht mehr als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) agieren zu wollen, solange er nicht frei von juristischen Vorwürfen ist. Mitte Juli hatte ein Gericht ihn wegen Steuerbetrugs zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Bereits im April war er nach fast 20 Jahren an der Spitze des Firmenkonglomerats, zu dem auch der weltgrößte Speicherchiphersteller Samsung Electronics gehört, zurückgetreten. Lee ist aber weiterhin ein wichtiger Aktionär von Samsung.
Pyeongchang bewirbt sich zum dritten Mal als Austragungsort der Winterspiele. 2003 war es Vancouver bei der Vergabe der Spiele im kommenden Jahr unterlegen, 2007 dem russischen Sotschi, wo die Spiele 2014 stattfinden.
(dpa)