Samsung stellt Systemkamera NX10 vor
Südkoreanischer Konkurrent zu Micro Four Thirds
Der südkoreanische Elektronikhersteller Samsung hat am Montag seine neue Systemkamera NX10 vorgestellt. Das Gerät war bereits Anfang 2009 anlässlich der Fachmesse PMA angekündigt worden. Es handelt sich dabei um ein kompaktes Gerät, das in unmittelbare Konkurrenz zum Micro-Four-Thirds-System (MFT) von Olympus und Panasonic tritt. Wie die MFT-Kameras so verfügt auch die NX10 zwar über einen großen Sensor im APS-C-Format (CMOS, 14,6 Megapixel), hat aber keinen Spiegelkasten - Fotografen wählen den Bildausschnitt entweder über den 3" großen AMOLED-Bildschirm oder über den elektronischen Sucher mit VGA-Auflösung.
Kompatibilitätsfragen
Samsung verwendete bisher im Bereich der digitalen Systemkameras das K-Bajonett von Pentax für den Objektivanschluss. Das NX-System bringt allerdings ein neues Bajonett mit sich. Laut Angaben der britischen Fachwebsite dpreview soll allerdings ein Adapter in Vorbereitung sein, mit dem das NX-System zum K-Bajonett kompatibel wird. Sollte dem so sein, würde die Kamera auch für Pentax-Nutzer interessant - unbekannt ist bisher freilich, welche Funktionen der Adapter unterstützen wird. Autofocus mit den alten Pentax-Optiken mit "Stangen-AF" wird aber nicht funktionieren, da dem NX-Gehäuse der dazu notwendige interne Motor sowie die Übertragungsstelle am Bajonett fehlen.
Zum Start im Frühjahr 2010 sollen im NX-System selbst drei Optiken verfügbar sein: Ein 30mm f/2,0 im flachen "Pancake"-Design, ein 18-55mm f/3,5-5,6 und ein 50-200mm f/4-5,6 ED. Die beiden Zooms verfügen über integrierte Stabilisationssysteme. Die Empfindlichkeit des Sensors reicht von ISO 100 bis ISO 3200. Der Formatfaktor beträgt 1,5. Die Kamera ist mit 414 g (mit Batterie) etwas größer und schwerer als die vergleichbare GF-1 von Panasonic.
Video mit 720p
Die Bordelektronik der Kamera kann bis zu drei Bilder pro Sekunde verarbeiten. Es gibt auch einen "Burst"-Modus mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde - hier ist die Auflösung aber auf 1,4 Megapixel beschränkt. Der Pufferspeicher hält drei RAW-Bilder oder zehn JPEGs. Als Massenspeicher dienen SD(HC)-Karten. Im Videomodus schafft die NX10 30 Bilder pro Sekunde bei 720p-Auflösung (H.264, Sound: AAC). Die Kamera verfügt über einen HDMI-Ausgang. Wie die Kameras des MFT-Systems so verlässt sich auch die NX10 konstruktionsbedingt auf einen Kontrastautofocus. Laut Angaben von Samsung wurde für den AF eigens ein neuer schneller Algorithmus entwickelt - im MFT-System zeigte sich, dass der Kontrast-AF bisher nicht mit dem schnelleren Phasenvergleichs-AF herkömmlicher DSLRs mithalten kann. Auch der Bildprozessor mit dem Namen DRIMe II Pro ist neu. Der hinter dem Objektivanschluss freiliegende Sensor verfügt über einen Ultraschallstaubschutz.
Genaue Angaben zu Preis und Verfügbarkeit des Geräts in Europa machte Samsung bisher nicht. Die Consumer Electronics Show (CES), anlässlich derer die NX10 vorgestellt wurde, läuft vom 7. bis zum 10. Jänner in Las Vegas.