Missbrauch von Nacktscannern befürchtet

GB
05.01.2010

In Großbritannien stößt der Einsatz von Körperscannern auf Flughäfen auf Kritik, weil diese gegen Pädophiliegesetze verstoßen. Die britische Regierung will Benimmregeln für das Personal aufstellen, das die Scanner bedient.

"Wir verstehen die Besorgnis über den Schutz der Privatsphäre beim Einsatz von Körperscannern", teilte das britische Verkehrsministerium am Dienstag mit. Daher solle das Personal, das die Scanner bedient, Fortbildungen durchlaufen. Außerdem solle eine strikte Berufsethik formuliert werden. Datenschützer befürchten, Bilder von gescannten Kindern und Prominenten könnten sich im Internet wiederfinden.

Das Ministerium wies darauf hin, dass es bereits Vorsichtsmaßnahmen gebe. So könnten die Angestellten, die die Scanner bedienten, die Menschen in dem Gerät nicht sehen. Die Bilder blieben anonym und würden umgehend vernichtet.

"Verstoß gegen Kinderschutzgesetz"

Der Kinderschutzverein ARCH geht davon aus, dass die Scanner gegen das Kinderschutzgesetz von 1978 verstoßen. Die Organisation Liberty bemängelt, die Scanner seien eine "elektronische Entkleidung". Zeitungen berichteten, eine Testphase mit einem Scanner auf dem Flughafen von Manchester habe erst beginnen können, nachdem Passagiere unter 18 Jahren ausgenommen worden seien.

Der britische Premierminister Gordon Brown hatte am Sonntag die stufenweise Einführung der Körperscanner in Großbritannien angekündigt. Auch Italien will die umstrittenen Scanner einsetzen. In den Niederlanden sollen die Nacktscanner bei US-Flügen zum Einsatz kommen. Die EU-Kommission gab am Montag bekannt, einen erneuten Vorstoß zur europaweiten Einführung der umstrittenen Nacktscanner auf Flughäfen prüfen zu wollen.

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(APA/AFP)