EU vergibt Galileo-Großaufträge
Deutsche bauen Satelliten, Franzosen wickeln Start ab
Die EU hat bei dem prestigeträchtigen Satelliten-Navigationssystem Galileo dem deutschen Raumfahrtkonzern OHB zunächst den Vorzug vor EADS gegeben. Bei dem Bremer Unternehmen seien die ersten 14 von bis zu 32 Satelliten im Wert von 566 Mio. Euro bestellt worden, wie die Europäische Kommission am Donnerstag mitteilte.
Die Kommission gab zudem die Vergabe von zwei weiteren der insgesamt sechs Aufträge bekannt. Den Vertrag über die Systemunterstützung mit einem Volumen von 85 Mio. Euro erhalte die italienische ThalesAleniaSpace. Mit dem Start von fünf Sojus-Trägerraketen, die jeweils zwei Satelliten ins All bringen, sei Arianespace aus Frankreich beauftragt worden. Die Raketen sind russischer Bauart, der Start erfolgt aber im Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana. Der erste Start sei für Oktober 2012 vorgesehen. Das Auftragsvolumen belaufe sich hier auf 397 Mio. Euro.
Alternative zu GPS
Die Satelliten werden das Rückgrat von Galileo bilden. Mit dem Projekt wollen die EU und die Europäische Weltraumagentur (ESA) die Vormachtstellung des US-Dienstes GPS (Global Positioning System) brechen. Das Navigationssystem Galileo soll 3,4 Mrd. Euro kosten und 2014 an den Start gehen.
Für Deutschland winken weitere Aufträge. Insgesamt werden 32 Satelliten benötigt - der Bau der restlichen werde später an die OHB System AG oder an EADS-Astrium GmbH vergeben, berichtete die EU-Kommission. Dabei werde das günstigere Angebot den Zuschlag erhalten.
(APA/dpa/Reuters)