LG bringt Smartphone mit Atom-Prozessor
Handy mit "Moorestown"-Chip kommt im Sommer 2010
Intel hat es erstmals geschafft, einen Smartphone-Hersteller von den Qualitäten seiner Atom-Plattform zu überzeugen. Ein erstes Gerät mit Intels neuem Mikroprozessor "Moorestown" aus der Atom-Chip-Familie werde der koreanische Konzern LG Electronics noch bis zum Sommer 2010 auf den Markt bringen, kündigte Intel-Chef Paul Otellini am Donnerstag auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an. Weiter Geräte sollen in der zweiten Jahreshälfte folgen. "Computernutzung ist nicht länger auf klassische Computer beschränkt", sagte Otellini.
HD-Content auf dem Handy
Das GW900 genannte LG-Gerät, das Otellini auf Amerikas größter Show für Unterhaltungselektronik präsentierte, sieht optisch aus wie eine Mischung aus Apples iPhone und einem Tablet-PC. Das Smartphone wird über ein berührungsempfindliches Display bedient.
Es benutzt als Betriebssystem das maßgeblich von Intel entwickelte "Moblin", eine für Mobilgeräte optimierte Variante des freien Betriebssystems Linux. Intels neuer Chip sei so leistungsfähig, dass sich über das Gerät zum Beispiel auch ohne Probleme Filme in hoher Auflösung (HD) abspielen lassen und Videokonferenzen laufen können.
Auf dem Markt für Handys und Smartphones war Intel bisher an der starken Konkurrenz nicht vorbeigekommen. Anders als etwa die Prozessoren des Chipdesigners ARM, der auch Apples iPhone zum Laufen bringt, waren die Chips von Intel für den mobilen Einsatz in kleinen Geräten bis jetzt viel zu stromhungrig.
Online-Shop für Netbook-User
Otellini stellte auch eine Betaversion des von Intel entwickelten Online-Shops für Software vor, die für Atom-Prozessoren und den Einsatz auf Netbooks optimiert wurde. Intel kooperiert bei dem Projekt, das unter dem Namen AppUp Center läuft, mit den Herstellern Acer, Asus, Dell und Samsung.
Auch die neuen, im 32-nm-Prozess hergestellten Mehrkern-Prozessoren der Intel-Serien Core i3, Core i5 und Core i7 stellte Intel vor. Sie sollen nach dem Willen des Herstellers nicht nur Desktop-PCs antreiben, sondern auch Geldautomaten, digitale Kioske und andere Geräte.
(dpa)