Weitere Angriffe auf Gmail-Konten in China
Diesmal wurden E-Mails von Journalisten weitergeleitet
Nach Menschenrechtsaktivisten sind offenbar auch Journalisten Opfer von Angriffen auf ihre E-Mail-Konten beim Google-Dienst Gmail geworden, wie der Club der Auslandskorrespondenten in China am Montag mitteilte.
In einem Brief an seine Mitglieder erklärte der Club, dass die Gmail-Accounts von Journalisten von zumindest zwei Nachrichtenbüros in Peking geknackt und daraus E-Mails an unbekannte Empfänger weitergeleitet wurden. Einer der beiden Betroffenen war ein Reporter der US-Nachrichtenagentur AP.
Immer wieder Ziel von Angriffen
Auf seiner Website erinnert der Club daran, dass Journalisten in China in den letzten zwei Jahren mehrmals derartigen Angriffen ausgesetzt waren, und mahnt seine Mitglieder zur Vorsicht bei zugesandten Links und E-Mail-Anhängen.
Der US-Konzern Google hatte in der vergangenen Woche Angriffe auf E-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten angeprangert und angesichts der zunehmenden Zensurmaßnahmen gedroht, sich vom chinesischen Markt zurückzuziehen.
Die Angriffe liefen offenbar nach ähnlichem Muster ab wie die jüngsten Manipulationen: Der Bürgerrechtsanwalt Teng Biao schrieb nach der öffentlichen Erklärung von Google in seinem Blog, jemand sei auch in sein Gmail-Konto eingebrochen und habe seine E-Mails auf ein anderes Konto weitergeleitet.
(APA/AP)