Digitale Verkäufe: Musikmarkt auf Erholungskurs
Starke Zuwächse bei Musikdownloads und Einnahmen aus neuen Geschäftsfeldern wie Merchandising und Ticketverkauf konnten laut dem Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) 2009 in Österreich erstmals Umsatzrückgänge beim Verkauf physischer Produkte ausgleichen.
Nach Jahren rückläufiger Umsätze deute eine erste Analyse der Musikverkäufe 2009 auf eine Erholung auf dem österreichischen Musikmarkt hin, teilte die IFPI Austria am Dienstag mit. Einen wesentlichen Anteil daran hatten kräftige Zuwächse bei digitalen Musikverkäufen.
Download-Verkäufe um 38 Prozent gestiegen
Die Umsätze aus Musikdownloads im Internet und auf dem Handy seien um 38 Prozent auf 15,7 Millionen Euro gestiegen, hieß es in einer Aussendung des Branchenverbandes. Das sei die höchste Steigerung seit der Etablierung kommerzieller Angebote vor fünf Jahren. Im Vergleich dazu verzeichnete die IFPI 2008 bei digitalen Musikverkaufen eine Steigerung von 14 Prozent.
Physische Tonträger weiter rückläufig
Bei physischen Produkten wird laut IFPI ein Umsatzrückgang von fünf Prozent erwartet. Die Steigerungen im digitalen Musikverkauf und zusätzliche Einnahmen aus neuen Geschäftsfeldern wie Merchandising, Inhaltelizenzierung, Computerspiele und Ticketverkauf konnten jedoch die Rückgänge im traditionellen Geschäft erstmals kompensieren und den Gesamtmarkt stabilisieren, bilanzierte die IFPI.
"Talsohle erreicht"
"Die Talsohle könnte erreicht sein, der Turnaround ist zumindest in Sicht", sagte IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch. Laut IFPI-Präsident Hannes Eder machen sich nun die Anstrengungen der vergangenen Jahre für den Aufbau einer digitalen Strategie und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder bezahlt. Die Marktentwicklung zeige "den Weg in eine optimistische Zukunft für die Musikwirtschaft", so Eder.
Die endgültigen Zahlen für den Gesamtmarkt, der 2008 um acht Prozent auf 185 Millionen Euro geschrumpft war, soll es im Februar oder März geben.
Meistverkauftes Album 2009 in Österreich war laut IFPI Michael Jacksons "King of Pop", bei den Singles rangierte Lady Gaga mit "Poker Face" an der Spitze.
(futurezone/APA)