© APA/Barbara Gindl, Hauptgebäude der Telekom Austria in Wien.

TA-Aufsichtsrat entscheidet über Fusion

BERICHT
20.01.2010

Laut dem Magazin "Format" will der Aufsichtsrat der Telekom Austria (TA) am 23. Februar die Zusammenlegung von Festnetz und Mobilfunk beschließen. Der Vorstand habe die Prüfung einer Fusion in die Wege geleitet, heißt es in einer Aussendung der TA. Der Abbau von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen hingegen wurde dementiert.

Die seit Jahresende 2009 laufenden Spekulationen über eine Fusion von Festnetz und Mobilfunkbereich in der TA gehen weiter. Die Fusion soll der TA in den Bereichen Technik, Einkauf und Personal zwischen 120 und 150 Millionen Euro an Sparpotenzial bringen.

Laut Angaben der TA hat der Vorstand auf Basis der internationalen Entwicklungen in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat die Prüfung einer möglichen Zusammenführung der Festnetz- und Mobilfunk-Aktivitäten in Österreich in die Wege geleitet. Das Ergebnis der internen Evaluierung wird im Laufe des kommenden Monats dem Aufsichtsrat als Entscheidungsgrundlage für weitere Schritte vorgelegt werden.

Wie aus Aufsichtsratskreisen verlautet, sieht die Integration bis Mitte 2011 eine Streichung von bis zu tausend Arbeitsplätzen vor - zusätzlich zum bereits laufenden Abbau von 1.250 Jobs, heißt es im "Format"-Bericht.

Zwei Drittel der Stellen sollen im Zuge des Integrationsprozesses bei der 8.673 Mitarbeiter beschäftigenden mobilkom gestrichen werden. "Das wird nicht so schwer, weil bei der mobilkom kaum Beamte sitzen. Das Problem ist aber die Gewerkschaft. Die Zahl Tausend bleibt also ein Wunschdenken", so ein Aufseher zum Magazin "Format" (Online-Ausgabe).

TA dementiert Mitarbeiterabbau

TA-Sprecherin Elisabeth Mattes dementierte den geplanten Abbau von tausend Arbeitsplätzen. Ob es im Fall einer Fusion zur Streichung von Jobs kommen werde, könne derzeit nicht gesagt werden. "Noch wird geprüft, ob eine Zusammenlegung sinnvoll ist", so Mattes. Berater Clemens Böhmer, bis vor kurzem Manager bei Arthur D. Little, wurde aber bereits angeheuert, um den Integrationsprozess zu begleiten, heißt es im Bericht.

Dass ein so hoher Personalabbau an der Gewerkschaft scheitern werde, sagte TA-Betriebsratschef Michael Kolek: "Mit uns wird es keine Deals geben. Ich werde das nicht kampflos hinnehmen und bleibe gegen eine Fusion, so sie eine Stellenkürzung mit sich bringt." Noch vor der Aufsichtsratssitzung will Kolek dazu ein Treffen mit Betriebsratskollegen und dem TA-Vorstand einberufen. Mobilkom-Betriebsrat Werner Luksch erklärte in einer Aussendung, dass TA-Chef Hannes Ametsreiter bei einem Gepräch am Mittwoch einen Mitarbeiterabbau dementiert habe.

"Sparpotenzial im Bereich der Technik enorm"

Der Vorschlag, Festnetz und Mobilfunk zusammenzulegen, kommt vom Vorstand: "In Europa sind wir Schlusslicht. Alle anderen großen Betreiber haben Festnetz und Mobilfunk bereits zusammengelegt. Das Sparpotenzial etwa im Bereich Technik ist enorm. Und auch kann der Markt mit einer einzigen Datenbank viel effizienter bearbeitet werden," so Ametsreiter.

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(APA)